Überraschungen, vermeldet die Sparkasse Uelzen, seien nicht ausgeschlossen. Bei einem Haus mit fünf Zimmern, 180 Quadratmetern Wohnfläche und 7,5 Ar Grund. Es steht einerseits in Wustrow, Kreis Lüchow-Dannenberg, und andererseits zum Verkauf. Es hat eine Garage, und selbst wenn dort ein Kia Sorento drinstünde, wäre das alles zusammen noch günstiger als der VW Touareg .
Dabei kombiniert der Kia einen niedrigeren Grundpreis mit einer umfassenderen Serienausstattung. Weil es sich ebenso platzraubend wie ermüdend gestaltete, die aufzuzählen, beschränken wir uns darauf, was der Sorento im Gegensatz zum Touareg nicht ab Werk mitbringt.
So kostet die Sechsstufenautomatik bei ihm 2.000 Euro extra, wohingegen der VW stets automatisch durch acht Stufen schaltet. Und im Schiebebetrieb in den Leerlauf, was den Schwung nutzt und den Verbrauch senkt. Auch bei anderen Extras rechtfertigt der VW höhere Preise durch bessere Technik. So warnt der Spurhalteassistent im Kia Sorento nur mit einem Piepton, lässt sich oft durch Schatten auf der Fahrbahn irritieren. Dagegen funktioniert das System im VW zuverlässig mit Rucken im Lenkrad. Dazu schlägt er serienmäßig mit Xenon-Scheinwerfern eine Lichtschneise in die Nacht. Optional gibt es adaptives Kurvenlicht sowie einen Fernlichtassistenten, der um Vorausfahrende und Gegenverkehr herumleuchtet.
Kia Sorento nur auf rutschigem Untergrund mit Allrad
In fast jedem Detail des VW zeigt sich solche Ingenieurskunst: in der sorgsamen Verarbeitung, den hochwertigeren Materialien, dem permanenten Allradantrieb mit vollautomatischem Torsen-Verteilergetriebe und elektronisch per Bremseingriff simulierten Differenzialsperren. Dagegen schaltet die elektromagnetisch geregelte Mehrscheibenkupplung des Kia nur auf rutschigem Untergrund die Hinterräder zu, schickt maximal 50 Prozent der Antriebskraft nach hinten. Bis 40 km/h lässt sich die Kraftverteilung zudem auf 50 : 50 fixieren.
Wobei der Sorento schon damit ebenfalls für Abwegigkeiten gerüstet ist, denen er sich wohl niemals wird stellen müssen. Doch während es zum Selbstverständnis des VW zählt, auf dem Weg zum Kindergarten auch kleinere Wüsten und Kontinente zu durchqueren, sieht der Kia alles pragmatischer.
VW Touareg mit Sechszylinder-Diesel und 450 Nm
Man versteht ihn am besten als großen Van für alle, die keinen Van haben wollen. Mit den 9,5 Zentimetern, die der Kia Sorento beim Modellwechsel wuchs, ist nun noch mehr Platz im Hinterstübchen, das er vom Konzern-Cousin Hyundai Grand Santa Fe übernimmt. Gegen 900 Euro Aufpreis falten sich hinter der dreigeteilt umklapp-, neigungs- und längsverstellbaren Rückbank zwei Zusatzsitze aus dem Kofferraumboden. Selbst Erwachsene kommen dort passabel unter, bequemer noch und serienmäßig polsterbeheizt aber in Reihe zwei. Fahrer und Beifahrer reisen auf großen Ledersesseln mit schwächlichem Seitenhalt.
Der VW Touareg bietet mehr Halt und Komfort auf den teuren Optionssitzen (4.605 Euro inklusive Lederausstattung) und noch weitläufigeren Knieraum auf der kuschelig gepolsterten Rückbank. Für eine dritte Reihe reicht der Platz nicht – wegen des Antriebslayouts. Denn der V6-Diesel sitzt längs unter der Haube, knurrt nach dem Start dick gedämmt vor sich hin und legt homogen los. Aber nicht mit der Vehemenz, die man von drei Litern Hubraum und 450 Nm erwartet – so sacht und treffsicher die Automatik auch ihre Stufen wechselt. Bei fast gleicher Leistung wie im Kia Sorento gilt es eben immer, 346 Kilo mehr Auto herumzuwuchten. So muss der V6 beim Beschleunigen öfter drehen, statt wie der Kia wuchtig drücken zu können. Dabei selbstzündet der TDI des VW Touareg kaum kultivierter als der quer eingebaute Vierzylinder im dürrer geräuschgedämmten Sorento.
Dessen 2,2-Liter-Diesel ist der einzige Motor im Angebot. Er bekam beim Modellwechsel einen neuen Zylinderkopf, einen Turbo mit elektrisch variabler Ladergeometrie, spritzt nun mit höherem Druck ein und erfüllt mit einem NOx-Speicherkat nun die Abgasnorm Euro 6. Zudem treibt er den Kia Sorento energischer und sparsamer voran. Dabei überzeugt die manuelle Sechsgangbox allerdings eher mit ihrer passenden Übersetzung als mit Präzision.
An Präzision wie an Rückmeldung fehlt es auch der Lenkung. So wankt der Kia träge um Kurven, stützt sich früh auf dem kurvenäußeren Rad ab, schwenkt bei Lastwechseln mit dem Heck. Bleibt alles sicher, wirkt aber so unausgewogen wie die Federung, die kurze Unebenheiten überrempelt und auf langen Wellen nachwogt.
VW Touareg bis zu 18.000 Euro teurer als Kia Sorento
Mit seiner Luftfederung (2.700 Euro) überflauscht der VW Touareg lange wie kurze Unebenheiten, steckt selbst im Sport-Modus Kanten sachter weg als der Kia. Dazu kurvt er agiler um Biegungen mit seiner präziseren Lenkung und neutralerem Handling. Auch der VW drückt auf Lastwechsel mit dem Heck, aber später und sachter. Das gibt einen kleinen Vorteil bei der Fahrsicherheit. Viel erheblicher ist der, den er sich mit der umfassenderen Sicherheitsausstattung und den vehementeren Bremsen verschafft. So kann er den Kia Sorento in der Eigenschaftswertung locker ausbremsen.
Beim Kostenkapitel fängt sich der VW dann eine heftige Klatsche ein. Das reduziert den Vorsprung stark. War am Ende ganz schön knapp, Touareg, altes Haus.
VW Touareg V6 TDI BlueMotion Technology | Kia Sorento 2.2 CRDi AWD Vision | |
Grundpreis | 54.400 € | 43.990 € |
Außenmaße | 4801 x 1940 x 1709 mm | 4780 x 1890 x 1685 mm |
Kofferraumvolumen | 697 bis 1642 l | 660 bis 1732 l |
Hubraum / Motor | 2967 cm³ / 6-Zylinder | 2199 cm³ / 4-Zylinder |
Leistung | 150 kW / 204 PS bei 3200 U/min | 147 kW / 200 PS bei 3800 U/min |
Höchstgeschwindigkeit | 206 km/h | 200 km/h |
0-100 km/h | 9,4 s | 8,9 s |
Verbrauch | 6,7 l/100 km | 5,7 l/100 km |
Testverbrauch | 10,4 l/100 km | 8,9 l/100 km |