Mitsubishi L200 im Vergleichstest: Der Altmeister

Mitsubishi L200 im Vergleichstest
Der Altmeister

Im Vergleich mit den „Nesthäkchen“ von Ford, VW und Isuzu ist der Mitsubishi L200 wahrlich ein alter Hase. Er kam 2006 in seiner bis heute gültigen, überaus runden Form auf den Markt. Auf eine noch längere Tradition kann sein Antrieb zurückblicken: der Dieselmotor aus der 4D56-Baureihe debütierte bereits in den 1980er Jahren im Vorvorgänger des heutigen Modells, wurde allerdings stets mit neuer Einspritz-, Lader- und Steuertechnik modernisiert, um von ursprünglich 74 auf heute bis zu 178 PS zu erstarken.

Mitsubishi L200 im Vergleichstest: Permanent!

Doch der Altmeister hat in Sachen Technik ein Feature zu bieten, das man bei der Konkurrenz vergebens sucht – und auch das aus Tradition: bereits beim Pajero führte Mitsubishi den „Super-Select“-Allrad ein, der dem Benutzer alle Freiheit lässt. So lässt sich zwischen reinem Heckantrieb, permanentem Allrad mit offenem oder gesperrten Zwischendifferential und der Geländeuntersetzung wählen. Dies allerdings nur, wenn man die teure Intense-Ausstattung wählt, die günstigeren L200 fahren mit starr zuschaltbarem Allradantrieb.

Das in Ehren ergraute Fahrwerk des Mitsubishi L200 muss sich der Konkurrenz auf der Straße beugen. Scharfe Kurven oder rumpelige Wege nimmt man mit dem L200 besser ein wenig entspannter als mit den modernen Schnelltransportern wie Ranger oder Amarok. Speziell die kurzen, trockenen Stöße von der Hinterachse, die bei den moderneren Testgegnern schon stark in den Hintergrund gedrängt wurden, lässt der Mitsubishi noch deutlich spüren.

Der Mitsubishi L200 ist auch aufgrund seines Alters der kompakteste im Feld. Bei seinem letzten Facelift bekam er allerdings eine verlängerte Pritsche spendiert, um das Längenmanko auszugleichen. Im Verein mit dem kürzesten Radstand in diesem Vergleich sorgt das für einen spektakulär langen Hecküberhang, der jedoch durch die insgesamt hohe Montage leicht entschärft wird.

Der aufwendige Allradantrieb wird beim L200 von einer ziemlich langen Untersetzung begleitet. Dazu ist auch der erste Gang des Fünfgang-Getriebes (bis auf den Hilux haben alle anderen bereits sechs Gänge) eher drehzahlsenkend ausgelegt, was sich zu einem unterdurchschnittlichen Wert von 32:1 in der Untersetzung summiert.

Für seine vergleichsweise schmale, kompakte Kabine bietet der Mitsubishi L200 erstaunlich viel Platz im Innenraum, auch die Ausstattung und Cockpit-Gestaltung des Intense-Topmodells ist nach wie vor ansehnlich. Auf moderne Zutaten wie ein Festeinbau-Navi oder gar ein Multimedia-System müssen L200-Käufer verzichten, das gibt es selbst im Top-Modell nicht ab Werk, sondern nur als nachträglich installiertes Händler-Zubehör.


Technische Daten
Mitsubishi L200 2.5 DI-D+ Doppelkabine Intense
Grundpreis31.990 €
Außenmaße5260 x 1815 x 1780 mm
Hubraum / Motor2477 cm³ / 4-Zylinder
Leistung131 kW / 178 PS bei 4000 U/min
Höchstgeschwindigkeit179 km/h
Verbrauch7,7 l/100 km