Lange Jahre pflegten wir ja gerne die Tradition, beim Erstkontakt mit einem Testprobanden erst mal unter die Haube zu gucken. Mittlerweile hält sich die Neugier jedoch sehr in Grenzen. Meist erblickt man nur noch einen kleinen Motorblock, der sich unter einem Wirrwarr von Schläuchen, Zuleitungen und Kabeln versteckt. Abdeckungen mit netten Logos werden ebenso eingespart wie Gasdruckfedern und Ölmessstäbe.
Bei diesem Mazda CX-60 aber war die Klappe eher offen als der Startknopf gedrückt – einen komplett neu entwickelten Reihensechszylinder trifft man schließlich nicht alle Tage an. Und der Blick lohnt sich durchaus: 3,3 Liter Hubraum sind nun mal – na ja – 3,3 Liter Hubraum, und der Motorraum ist entsprechend gut gefüllt. Auch die voluminöse Luftzufuhr für den variablen Turbolader wirkt vielversprechend und die im Datenblatt genannten 550 Nm Drehmoment absolut glaubwürdig. Nicht zu sehen, aber ebenso relevant: der hecklastig ausgelegte Allradantrieb, eine Achtgangautomatik inklusive 12,4 kW starken Elektromotors auf der Getriebeeingangswelle, der beim Anfahren boostet (153 Nm) oder im Schubbetrieb ein paar Wh ins 48-Volt-Bordnetz einspeist. Die Batterie unter dem Fahrzeugboden fasst 0,33 kWh. Ein segelfähiger Mildhybrid ist es also noch, das 4,75 Meter lange Flaggschiff im wuchtigen Kodo-Design.
