Lohnt der Aufstieg: Hyundai Tucson und Santa Fe

Hyundai Tucson und Santa Fe im Test
Ist größer und teurer gleich besser?

Beide SUV sind alter Hyundai-Adel. Der Santa Fe , seit 2000 im Programm, läuft nun in vierter Generation vom Band, wobei das 2018 präsentierte Modell in diesem Jahr ein umfassendes Facelift inklusive neuer Plattform erfuhr. Den kompakteren Tucson gibt es seit 2004. Zwischenzeitlich hieß er mal ix35, doch bedeutsamer als dies ist für die Kunden wohl eher das Design des aktuellen, insgesamt vierten Modells. Sein lamellenhafter Bug mit durchscheinendem Tagfahrlicht ist unverwechselbar und macht ihn schlicht zum Hingucker.

Der Santa Fe wiederum beeindruckt mit schierer Größe und einem breitmäuligen Kühlergrill, der die Dimensionen dieses SUV noch einmal besonders betont. Obwohl er nur 3,5 Zentimeter breiter ist als der Tucson, wirkt er viel stämmiger. Mit knapp 4,80 Metern ist er auch fast 30 Zentimeter länger. Das lässt erhebliche Unterschiede beim Raumkomfort und auch beim Kofferraumvolumen erwarten.

Die Platzfrage ist keine

Hyundai Santa Fe, Exterieur
Achim Hartmann

Wenn’s ums Gepäck geht, kann sich der Santa Fe allerdings nicht absetzen: Im Normalfall schluckt er lediglich eine Reisetasche mehr als der Tucson, bei geklappten Rücksitzlehnen sogar knapp 100 Liter weniger. Seine Fondbank lässt sich zwar in der Länge verschieben, doch generell bietet der Tucson im Fond nicht weniger Bein- und Kopfraum.

Für den Santa Fe sprechen allenfalls rund zehn Zentimeter mehr Ellbogenfreiheit in der zweiten Reihe. Wer öfter zu fünft unterwegs ist, findet hier einen triftigen Grund, zum teureren Hyundai-SUV zu greifen, denn man sitzt dann ungedrängter auf der Rückbank, deren Sitzfläche allerdings kürzer ausfällt als die des Tucson.

Der spielt auch im Fahrbetrieb seine Stärken aus, denn er federt erkennbar sanfter als der größere Bruder und neigt in Kurven zudem weniger zum Wanken. Beim Antrieb gibt es keine Unterschiede: Beide verfügen neben dem Allradantrieb mit diversen Fahrprogrammen (Vorderradantrieb minus 2.000 Euro) über einen kultivierten 1,6-Liter-Benziner mit 180 PS sowie einen 44 kW starken Elektromotor, die eine Systemleistung von 230 PS erbringen.

Die Sechsgangautomatik könnte in beiden treffsicherer und auch williger agieren. Vor allem bei forcierter Fahrweise in den Bergen wechselt sie die Gänge oft eigenwillig mit emsigem, selten zielführenden Rauf und Runter. Kein Wunder, dass sich das auch auf den Benzinverbrauch niederschlägt: Rund acht Liter Super sind es auf 100 Kilometern bei beiden – mit kleinem Vorteil für den leichteren Tucson.

Der versucht sich bei der Bedienung in Modernität mit Touchfeldern ohne haptische Rückmeldung. Der Santa Fe setzt mit konventionellen Tasten einen Kontrapunkt und ist unterm Strich nach kürzerer Eingewöhnungsphase besser bedienbar. Üppiger ausgestattet ist er auch, etwa mit serienmäßiger Hinterachs-Niveauregulierung und Head-up-Display. Das darf man aber auch erwarten angesichts des hohen Mehrpreises, den Großfamilien sinnvoll um weitere 1.000 Euro steigern können: Dann nämlich wird der Santa Fe zum Siebensitzer.

Technische Daten
Hyundai Santa Fe 1.6 T-GDI Hybrid 4WD PrimeHyundai Tucson 1.6 T-GDI Hybrid 4WD Prime
Grundpreis58.750 €48.030 €
Außenmaße4785 x 1900 x 1685 mm4500 x 1865 x 1650 mm
Kofferraumvolumen634 bis 1704 l616 bis 1795 l
Hubraum / Motor1598 cm³ / 4-Zylinder1598 cm³ / 4-Zylinder
Leistung132 kW / 180 PS bei 5500 U/min132 kW / 180 PS bei 5500 U/min
Höchstgeschwindigkeit187 km/h193 km/h
0-100 km/h8,6 s
Verbrauch6,1 l/100 km5,6 l/100 km
Testverbrauch8,0 l/100 km