Hyundai Santa Fe 1.6 T-GDI PHEV im Test

Hyundai Santa Fe 1.6 T-GDI PHEV im Test
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Solide E-Reichweite, unkultivierter Vierzylinder

Hyundai Santa Fe © Achim Hartmann 10 Bilder

Als Plug-in-Hybrid zählt der Mittelklasse-SUV zu den teuersten Angeboten der Marke. Ist er sein Geld wert? Wir testen das.

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Ganz schön selbstbewusst: Bei stolzen 55.750 Euro startet die Konfiguration eines Hyundai Santa Fe , wenn als Antrieb die stärkste Variante mit Plug-in-Hybrid angeklickt wird. Was die Kunden aber keineswegs abschreckt, denn mehr als die Hälfte wählt die Kombination aus 180 PS starkem 1,6-Liter-Turbobenziner, 67-kW-Elektromotor, 13,8- kWh-Akku und Allradantrieb. Eine Überraschung? Nein, dank finanzieller Förderung kommt er günstiger als der Hybrid ohne Steckeranschluss und ist nicht teurer als der Diesel, beide jeweils als Allradler.

Hyundai Santa Fe 1.6 T-GDI Plug-in-Hybrid 1:22 Min.

Wie viele Plug-in-Hybride besitzt der Santa Fe einen schwachen 3,3-kW-Onboardlader für einphasiges Laden mit Wechselstrom. Dafür entschädigt er im Test mit immerhin 64 km elektrischer Reichweite. Und im Vergleich zum nahezu lautlosen Elektro-Gleiten wirkt der Vierzylinder unkultiviert, vor allem unter Last. Beide zusammen entwickeln neben 350 Nm auch stolze 265 PS Systemleistung, doch die Kombination entwickelt ihren Reiz viel eher beim entspannten Gleiten als bei hektischer Fahrweise oder hohem Tempo, zumal der Hyundai ohnehin bei Tempo 187 km/h abregelt.

© Achim Hartmann

Motor: Vierzylinder-Reihenmotor mit Abgasturbolader, Hubraum 1598 cm3, Leistung 132 kW (180 PS) bei 5500/min, max. Drehmoment 265 Nm bei 1500/min, Elektromotor, Leistung/Drehmoment 67 kW/304 Nm, Systemleistung/-drehmoment 195 kW (265 PS) /350 Nm. Grundpreis: 63.350 Euro.

Wer es auf kurvigen Strecken eilig hat, muss sich weder mit starker Wankneigung noch mit einer indirekten Lenkung rumschlagen. Obwohl sein Konzept die Ausrichtung auf den US-Markt nicht ganz verbergen kann, überzeugt er mit einer sorgfältigen Abstimmung auf europäische Verhältnisse. Lediglich im Stadtverkehr reagiert der Santa Fe eher harsch auf Kanaldeckel, über Land oder auf der Autobahn filtert die Federung die meisten Stöße gelassen weg.

Zum Ziehen kaum geeignet

Zum guten Komfort kommen ein üppiges Raumangebot und bequeme Sitze, das Cockpit präsentiert sich solide verarbeitet und vergleichsweise konventionell eingerichtet. Die breite Mittelkonsole ist mit Tasten übersät, per Drehrad stehen sechs Fahrmodi zur Wahl, per Tasten drei weitere für den Hybridantrieb. Die Infotainment-Bedienung erfolgt vorzugsweise über den aufgesetzten Touchscreen, weil die Sprachsteuerung leider nicht jeden versteht.

Wie die anderen Antriebsvarianten lässt sich auch der Plug-in-Hybrid zum Siebensitzer (1.000 Euro) aufrüsten. Ist er deshalb der beste Santa Fe für alle? Nein. Vielfahrer beklagen den 20 Liter geringeren Tankinhalt und die kurzen Inspektionsintervalle alle 15.000 km. Der Diesel-Santa-Fe muss nur halb so oft zum Service – und er darf mit 2,5 Tonnen Anhängelast zudem fast doppelt so viel ziehen wie der PHEV (1.350 kg).

Fazit

Als Plug-in-Hybrid überzeugt der Santa Fe mit solider Elektroreichweite und gutem Komfort. Für Vielfahrer und zum Ziehen schwerer Anhänger empfiehlt sich aber nach wie vor der Diesel.

Tabelle (techn. Daten)

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