Nur mal so zum Vergleich: GT bedeutet beim klassischen Ford Mustang: V8-Saugmotor, 5.038 cm³, 450 PS und 529 Nm für 55.500 Euro. Beim Mustang Mach-E: zwei Elektromotoren mit 487 System-PS, 860 Nm und einen fast 100 kWh fassenden Akku für 77.200 Euro.
Zu den Motordaten informiert die Pressemappe, dass das Drehmoment des Mach-E fast 15 Prozent über dem des Supersportwagens Ford GT liegt. Die Fußnote dazu? Den Newtonmeter-Hammer schwingt der Antrieb nur unter absolut optimalen Bedingungen, und die 487 PS leistet er für maximal fünf Sekunden am Stück.
Fiesta ST schneller auf 180

Der E-Auto-Partytrick klappt damit: Standardsprint in 4,2 Sekunden. Im Vergleich zu den schwächeren Mach-E fährt die GT-Version bis zu 200 statt 180 km/h. Nur fühlt sich der Vortrieb auf der Autobahn nicht ansatzweise nach fast 500 PS an, was unsere Messdaten bestätigen: Aus dem Stand vergehen 21,9 Sekunden bis 180 km/h. Das Tempo erreicht er nur wenige Zehntel schneller als die 351-PS-Version des Mach-E – und knapp langsamer als ein 200-PS-Fiesta. Der V8-Mustang nimmt dem Mach-E GT bei der Übung fast neun Sekunden ab.
Jedes Mal etwas langsamer

Nun gut, wenigstens bis 130 km/h sprintet der E-Crossover leistungsgerecht. Aber nicht lange, denn auf einer Testfahrt über kurvige Bergstrecken fühlt sich die Leistungsabgabe nach gut fünf Minuten an wie im Notlaufprogramm. Noch ein Blick auf die Messdaten: Beim sechsten Versuch braucht er 8,5 Sekunden länger als bei seinem schnellsten 180-km/h-Sprint, beim siebten beträgt das Delta 15,2 Sekunden. Ford sagt dazu, bei der Entwicklung habe das Handling im Vordergrund gestanden, nicht aber "intervallartige, starke Beschleunigungsvorgänge".
Querdynamisch macht er es besser

Tatsächlich schwingt der mit MagneRide-Adaptivstoßdämpfern ausgerüstete Allradler für einen 2,3-Tonner gern heckagil um Kurven. Die Regelelektronik lässt sich zwar nicht vollständig deaktivieren, jedoch wirken die Eingriffe nicht stark einschränkend. Auch setzt er aufeinanderfolgende Richtungswechsel mit verhaltenen Wankbewegungen um.
Die Querdynamik passt also, und auch darüber hinaus überzeugt der Gelbe mit Einpedalmodus, gelungener Bremspedalabstimmung sowie bequemen Sitzen, wenngleich die Federung mitunter rau zur Sache geht. Die typischen E-Auto-Eckpfeiler erfüllt der Mach-E GT ebenfalls zufriedenstellend. 349 km Reichweite, gemessen am Testverbrauch von 28,6 kWh/100 km. Seinen 98,7-kWh-Akku lädt er beim Schnellladetest von 16 auf 80 Prozent in 38 Minuten.
Ford Mustang Mach E Extended AWD GT | |
Grundpreis | 77.300 € |
Außenmaße | 4743 x 1881 x 1613 mm |
Kofferraumvolumen | 502 bis 1520 l |
Höchstgeschwindigkeit | 200 km/h |
0-100 km/h | 4,1 s |
Verbrauch | 0,0 kWh/100 km |
Testverbrauch | 30,2 kWh/100 km |