Vorab die Theorie: Der neue Cupra Formentor, das erste eigenständige Modell der spanischen Performance-Marke, nutzt Volkswagens "Modularen Infotainment-Baukasten" der dritten Generation, bekommt als erstes Konzernmodell aber ein auf zwölf Zoll Diagonale vergrößertes Display. Es ist ebenso serienmäßig wie Navigation und digitale Instrumente hinter dem Lenkrad. Auch das "Fahrassistenzpaket XL" und eine Dreizonen-Klimaautomatik fahren ohne Aufpreis mit.
Das SUV-Coupé, das im Herbst 2020 auf den Markt kommt, basiert auf dem MQB Evo, trägt also das gleiche technische Rüstzeug wie VW Golf 8, Audi A3 Sportback und der Seat Leon. Von ihm übernimmt der Formentor auch den auf 2,69 Meter gestreckten Radstand. Das Resultat ist ein üppiges Raumangebot, auch für die Passagiere im Fond. Sie freuen sich über einen großen Abstand der Knie zu den Vordersitzen. Trotz der abfallenden Dachlinie und dem im Ausstellungsfahrzeug eingebauten Panorama-Glasdach passt die Kopffreiheit auch für große Mitfahrer.
Kleinerer Kofferraum als beim Ateca
Offiziell ist der Cupra Formentor ein Fünfsitzer. Der Mittelplatz dürfte aber nur für kurze Strecken taugen. Die Sitzfläche ist nicht ausgeformt wie die beiden äußeren Plätze, zudem müssen sich die Beine um den Mitteltunnel sortieren. Weiter hinten stehen 450 Liter Kofferraum zur Verfügung. Das Ladeabteil ist etwas kleiner als das des Ateca, lässt sich hier wie da mit der im Verhältnis 40:60 klappbaren Lehne der Rücksitzbank aber erweitern.

Fahrer und Beifahrer finden viel Seitenhalt in den Sportsitzen mit integrierten Kopfstützen. Das Cockpit ist aus dem Leon bekannt, aber in Details aufgewertet. Die Oberfläche des Armaturenbretts ziert eine Kontrastnaht im markentypischen Kupferton. Auch der – wie erwähnt – vergrößerte Touchscreen des Infotainment-Systems fällt sofort ins Auge.
Serienmäßig mit Digital-Instrumenten
Mit einer eSIM ist auch der Cupra Formentor stets online und nutzt Echtzeit-Verkehrsdaten für die Routenführung. Über eine Taste im Lenkrad lässt sich, sofern das größte Fahrassistenz-Paket konfiguriert wurde, eine umfassende Fahrassistenz mit adaptiver Geschwindigkeitsregelanlage und Spurmittenführung aktivieren.
Digitale Instrumente werden Teil der Serienausstattung sein, auch hier gibt es eine Cupra-Spezialität. Im Display zeigt sich ein großer, mittiger Drehzahlmesser als dominantes Rundinstrument. Größer, aber auch rund, sind die 19-Zoll-Leichtmetellfelgen. Hinter ihnen blitzen kupferfarbene Sättel der Brembo-Bremsanlage durch.

Topmodell mit 310 PS und Allradantrieb
Unter der Motorhaube wird es vorerst zwei Optionen geben. Bereits mit der Studie im Jahr 2019 angekündigt wurde der Formentor als Plug-in-Hybrid. Bei ihm sorgen ein 1.4 TSI-Motor und eine E-Maschine mit 85 kW für eine Systemleistung von 245 PS. Ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) ist serienmäßig, der Antrieb erfolgt beim Formentor e-Hybrid über die Vorderräder.
Vorläufiges Topmodell wird der Cupra Formentor 2.0 TSI mit dem bekannten EA888-Vierzylinder des Konzerns. Er leistet hier 310 PS und liegt damit auf dem Niveau des neuen Cupra Leon Sportstourer. Allradantrieb ist serienmäßig, außerdem ein DSG mit sieben Vorwärtsgängen. Am unteren Ende der Motorenpalette rangiert der 150 PS starker 1.5-TSI-Benziner. Gerüchteweise soll es den Cupra Formentor jedoch später auch mit dem Fünfzylinder-Turbo aus dem Audi-Regal geben.