Alfa Romeo Tonale 1.3 T PHEV Veloce im Dauertest

Alfa Romeo Tonale 1.3 PHEV Q4
Der feine Italo-SUV im Dauertest

In diesem Artikel:
  • Immer schön sauber bleiben
  • Mit dem Alfa nach Le Mans – gerne. Aber nur keine Hektik aufkommen lassen
  • Benvenuti nella redazione di auto motor und sport Alfa Romeo Tonale Veloce PHEV
  • Die wichtigsten Daten & Fakten

Dieser Artikel wächst mit dem Kilometerstand des Alfa Romeo Tonale PHEV Veloce. Die neuesten Einträge stehen immer ganz oben, ältere wandern somit nach unten. Über das ausklappbare Inhaltsverzeichnis können Sie schnell zwischen den einzelnen Kapiteln wechseln.

Immer schön sauber bleiben

11.12.2024, Kilometerstand 55.926, Clemens Hirschfeld

Jaja, der Tonale macht nicht nur an Basels Rheinufer eine glänzende Figur. Aber Autoliebe geht eben durch die Waschanlage. Leider unvermeidlich, denn die Kameras verschmutzen bei Schmuddelwetter bereits nach wenigen Kilometern.

Alfa Romeo Tonale PHEV Q4
Clemens Hirschfeld

Das erschwert das Rangieren des unübersichtlichen Kompakt-SUV genauso wie der große Wendekreis. Zudem kriecht Schmutz hinter die Türen und setzt sich an den Schwellern ab – dreckige Hosenbeine sind da programmiert.

Oft berührt wird aktuell auch der Infotainment-Screen. Zu Beginn des Winters sucht der Fahrer dort die nicht mal fingergroßen Tastflächen für Sitz- und Lenkradheizung, während das Smartphone in die schmale Ladeschale gefummelt werden will.

Ob mit oder ohne Telefon – die Alfa-eigene Spracherkennung versteht kaum etwas auf Anhieb. So ändert sich plötzlich die Frequenz des Radios statt das Land bei der Navigationseingabe. Es folgt ein Rauschkonzert samt einer Art Antriebssoundverstärkung – was schwer nach einem defekten Warp-Antrieb der Enterprise klingt. Doch Sie ahnen es bereits: An den Sympathien für unseren Romeo ändert das wenig

Mit dem Alfa nach Le Mans – gerne. Aber nur keine Hektik aufkommen lassen

15.8.2024, Kilometerstand 27.300, Carl Nowak

Wie langlebig ist ein Mythos? Muss er regelmäßig gefüttert werden? Ist er eine Sache der Generationszugehörigkeit derer, die ihn aufnehmen und weitertragen? Der Name Alfa Romeo weckt Motorsportassoziationen, vielleicht nicht mehr bei den Jüngeren und sicher nicht durch den Plug-in-Hybrid Tonale, der uns seit 27 000 km begleitet. Sein leieriger Vierzylinder und das tapsige Getriebe fördern trotz 280 PS keine Renninstinkte.

Dann bringen wir den Alfa eben zum Rennsport. Nach einem Besuch bei den 24 Stunden von Le Mans gilt es, noch die beiden Streckenlegenden Spa-Francorchamps und Nürburgring am selben Tag zu passieren. In Le Mans laufen gerade die Abbauarbeiten nach dem Langstrecken-Klassiker, den Alfa Romeo vor 90 Jahren zum letzten Mal gewonnen hat. Rein elektrisch geht es durch die 145 000-Einwohner-Stadt, was nicht selbstverständlich ist, denn der Tonale sträubt sich des Öfteren gegen das Laden. Sperrt man ihn während des Vorgangs auf, wird dieser unterbrochen.

Alfa Romeo Tonale Plug-in Hybrid Q4
Arturo Rivas

Auf der Autobahn stresst dagegen die superleichte, empfindliche Lenkung und der zu vielen Phantombremsungen neigende Adaptivtempomat. Federungskomfort mit den Adaptivdämpfern? Passabel. Auf dem langen Weg durch das tempolimitierte Frankreich hadert man eher mit der Reichweite. Viel mehr als 400 Kilometer sind aufgrund des großen Dursts (8,5 bis 9,0 Liter je 100 Kilometer) und des kleinen Tanks nicht drin.

In Spa parkt der Tonale dann stolz vor dem Eingang zur Strecke. Letzter Grand-Prix-Sieg? Farina, 1951 – auch ganz schön lange her. Die, sagen wir, gleichförmigen Autobahnen Belgiens führen uns schließlich an den Nürburgring; hier gewann Alessandro Nannini 1996 zwei ITC-Läufe mit dem 155 V6 Ti. Mit dem Tonale mal eben auf die Strecke? Besser nicht. Er ist mehr Profiteur als Begründer des Alfa-Mythos. Aber gegen das Vorurteil der Unzuverlässigkeit wehrt er sich: Bisher läuft der in Verde Montreal lackierte SUV pannenfrei.

Benvenuti nella redazione di auto motor und sport Alfa Romeo Tonale Veloce PHEV

20.6 2024, Kilometerstand 4460, Heinrich Lingner

Ja, so ein Alfa Romeo ist immer noch etwas Besonderes. Auch im Dauertest-Fuhrpark von auto motor und sport. Erst fünf Mal waren Autos mit dem Scudetto am Grill Dauergäste in der Redaktion. Zuletzt trat ein 166 2.4 JTD zum Auswärtsspiel in Stuttgart an, das war 2001. Eine rote Limousine übrigens, an die man sich wegen ihres Autobahn-Speeds und der italienischen Kennzeichen gern erinnert.

Nun also ein Tonale, genauer: ein montrealgrüner Alfa Romeo Tonale Veloce PHEV für 61.100. Denn zusätzlich zum Grundpreis von 56.100 Euro fallen bei unserem Exemplar 2000 Euro für das Technologie-Paket, 1500 Euro für das Harman-Soundsystem inklusive Memory-Funktion für die elektrische Verstellung des Fahrersitzes an. Das Verde Montreal kostet weitere 1500 Euro extra.

In jedem Fall hat man sich im Centro Stile sichtlich Mühe gegeben, den Tonale in die Alfa-Historie einzugliedern, etwa mit Stilelementen aus den Zagato-Klassikern SZ und RZ, vom Brera oder 159. Italienische Sportwagen-Tradition zeigen auch das Lenkrad mit Startknopf und die lenksäulenfest montierten Schaltwippen. Dazu der DNA-Dreher mit dem sich Lenkung, Getriebe, Motor und Dämpfer einstellen lassen, die überhutzten Instrumente, die sehenswerten Sportsitze – jaja, das dürfte unter den Kollegen gut ankommen. Schade nur, dass der Kofferaum des PHEV mit 385 Liter sehr klein ausfällt.

Grund? Das Hybridsysten. Vorne arbeitet ein 1,3 Liter kleiner Vierzylinder (180 PS). Der Elektromotor an der Hinterachse leistet 90 kW (entsprechend 122 PS) und liefert ein maximales Drehmoment von 250 Newtonmetern. Die zugehörige Batterie sitzt im Kofferraum (12 kWh netto). Alfa verspricht eine vollelektrische Reichweite von mehr als 80 Kilometer Reichweite und 135 km/h Höchstgeschwindigkeit.

Wir sind da skeptisch. Aber jetzt hat der Tonale die Chance, uns zu beweisen, was er drauf hat. Buona fortuna

Die wichtigsten Daten & Fakten