Virtuelle Auto-Museen: Museumsbesuch trotz Corona

1:42 Min. • 16.03.2020

Virtuelle Automuseen

Auch Automuseen sind in vielen Ländern wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Einige kann man trotzdem virtuell besuchen. Das Gilmore Car Museum aus dem ungefähr auf halber Strecke zwischen Chicago und Detroit gelegenen Hickory Corners (US-Bundesstaat Michigan) möchte jetzt die größte Autoshow der Welt veranstalten. Jeder kann mit seinem Auto teilnehmen und muss dafür nur eine Email mit Fotos von seinem Gefährt und ein paar Eckdaten an das Museum schicken.

Einzige Voraussetzung: Das Fahrzeug muss vor dem Jahr 2000 gebaut sein. Zugelassen sind Motorräder, Autos und Nutzfahrzeuge. Das Museum teilt die teilnehmenden Fahrzeuge in folgende Baujahr-Abschnitte ein: vor 1920, 1921–1942, 1945–1969 und dann in Zehnjahres-Schritten bis zum Jahr 2000. Und das Museum verleiht sogar Preise: Der erste Platz in jeder Kategorie bekommt einen noch nicht genannten Preis, die Plätze zwei und drei bekommen immerhin noch ein bisschen Ruhm. Des Weiteren gibt es Baujahr übergreifende Preise wie den Top-Preis Best of Show (aufgeteilt in Vor- und Nachkriegsmodelle) und einen Preis für den besten Erhaltungszustand.

Wer teilnehmen möchte, sendet Fotos seines Fahrzeugs, seinen Namen, seine Adresse (nur Land und Stadt), Daten zu seinem Auto (Marke, Modell, Baujahr und Infos zu lustigen oder besonderen Details) an folgende Email-Adresse: carshow@gilmorecarmuseum.org

Einsendeschluss ist Donnerstag der 9. April um Mitternacht Ortszeit (Eastern Daylight Time) – bei uns in Deutschland ist dann bereits Freitag der 10. April um 5:59 Uhr. Die Show findet am Samstag, dem 11. April zwischen 9:30 und 11:30 Uhr Ortszeit statt (in Deutschland: 15:30 und 17:30 Uhr), um 14:00 Uhr Ortszeit beginnt die Preisvergabe (in Deutschland: 20:00 Uhr).

Ob das Porsche Museum in Zuffenhausen, das Ferrari-Museum in Italien oder das Petersen Automotive Museum in den USA – Corona sorgt zwar für geschlossene Türen, aber dafür sind jetzt virtuelle Besuche möglich.

Viele Museen sind im virtuellen Zeitalter angekommen und präsentieren sich nicht nur im "Reallife", sondern auch in der virtuellen Welt. Mercedes-Benz präsentiert sogar exklusive Instagram-Touren. Bei den meisten anderen beschränkt sich der angebotene virtuelle Rundgang zwar auf ein sehr klickintensives Google-Streetview-Abenteuer, bei dem sich so manch 2.0-Besucher an ein Computerspiel erinnern dürfte. Doch ist auch diese Alternative besser, als gar keine Autos zu sehen.

Shows und Events verschwinden nicht, sie finden jetzt digital statt. Die Idee des Gilmore Car Museums, eine Autoshow zum Mitmachen zu veranstalten, ist super – unabhängig von der Corona-Krise und Wetter sowie Entfernung zum Veranstaltungsort kann jeder mit seinem eigenen Auto oder passiv als Zuschauer dabei sein. Eine "echte" Autoshow ersetzt das möglicherweise nicht ganz – aber es ist eine tolle Übergangslösung in schwierigen Zeiten.

Die Zeiten, in denen man in ein Museum gehen konnte, sind vorläufig vorbei. Dank 360-Grad-Rundgängen und Google-Street-Möglichkeiten lassen sich die Ausstellungen inzwischen aber bequem von der heimischen Couch aus besuchen, was diese schwierige Zeit erträglicher macht.

Mehr Details