Rolls-Royce als Hersteller luxuriöser Automobile ist eine Marke von BMW. Unter dem gleichen Namen gibt es aber nach wie vor einen Produzenten von Flugzeugturbinen. Im Jahr 1973 sind aus den beiden Abteilungen zwei getrennte Unternehmen geworden. Viele aktuelle Verkehrsflugzeuge von Airbus oder Boeing tragen Antriebe von Rolls-Royce unter ihren Tragflächen.
Kooperation von Rolls-Royce mit der Harvard University
Für die Inspektion der Turbinen entwickelt die Rolls-Royce Holdings plc jetzt kleine Roboter. Zusammen mit dem Wyss Institute der Harvard University hat das Unternehmen erste Prototypen gebaut, die aktuell bequem in eine Hand passen.
Mit fortschreitendem Entwicklungsstand sollen die kleinen Roboter später auf eine Größe von nur noch einem Zentimeter schrumpfen. Wenn man sich die Entwicklung von Computertechnologie ansieht, die früher ganze Räume füllte und heute mit einem vielfachen der Rechenleistung als Smartphone in jede Hosentasche passt, klingt der Plan nicht abwegig.
Die kleinen Roboter könnten in ganzen Schwärmen durch Flugzeugturbinen krabbeln, um hier alle Bauteile zu inspizieren und bei Fehlfunktionen die Ursache lokalisieren zu können. Aufwendige Demontagearbeiten an Teilen, wo diese gar nicht nötig sind, entfallen. Als Augen dienen fest im Motor verbaute Periskope, die in etwa die Größe eines Bleistifts haben und ihre Daten an den Roboterschwarm weitergeben.
Eine von den Entwicklern „Schlangen-Roboter“ genannte Einführhilfe kann die Inspektionsroboter im Flugzeugtriebwerk aussetzen. Wann die Miniaturisierung der Roboter weiter voranschreitet und wann man den ersten Schwarm in einer Flugzeugturbine aussetzen will, ist noch nicht bekannt.
Das Projekt ist nicht nur für den Einsatz bei Flugzeugen interessant. Auch Autos und Lkw könnten einmal mit kleinen Robotern untersucht werden, bis hin zur Reinigung von Filtern im Abgassystem – zumindest solange, bis wir alle elektrisch fahren.