Mercedes bestätigt: Mit der A-Klasse ist es endgültig vorbei

Von Mercedes offiziell bestätigt
Das ist das Hatchback-Ende

Positiv formuliert, wird das Mercedes-Einstiegsmodell künftig stattliche 30 Zentimeter länger. Doch von diesem Euphemismus werden Sie sich wohl nicht täuschen lassen. CTO Markus Schäfer hat es offiziell bestätigt: Mercedes arbeitet nicht an einem Nachfolger für die A-Klasse . Daraus ergeben sich mehrere Schlussfolgerungen.

Die offensichtlichste davon: Gegen Ende 2025 ist Schluss mit der schwäbischen Golf-Konkurrenz. Das leichte Facelift aus dem Jahr 2022 markiert den Schlussakkord für die A-Klasse-Entwicklung. Zuletzt gab es etwas mehr E-Reichweite für die Hybrid-Versionen, sanfte Kosmetik an Exterieur und Interieur, eine satte Preissteigerung und eine Reduktion der verfügbaren Antriebsvarianten.

Källenius hatte es angedeutet

Schon 2022 hatte Mercedes-Chef Ola Källenius den neuen Modellfahrplan der Marke vorgestellt, der eine klare Fokussierung auf Luxus vorsieht. Darin ist unter anderem die Rede davon, die Anzahl der Karosserievarianten am unteren Ende des Portfolios von sieben auf vier zu reduzieren, der "entry point" soll "redesignt" werden, so Källenius in einer Telefonkonferenz. Das hatte bereits das Ende der A-Klasse nahegelegt, deren regulärer Modellzyklus zum Modelljahr 2026 einen Nachfolger vorsehen würde.

Die zweite Schlussfolgerung aus dem A-Klasse-Aus: Der eben vorgestellte neue CLA wird künftig den Einstieg in die Mercedes-Welt markieren. Das erste Auto auf der neuen MMA-Plattform kommt als Limousine (4,72 Meter lang) und als Shootingbrake, der bislang noch nicht enthüllt wurde. Auch eine heiße AMG-Version steht im Modell-Fahrplan. Die Strategie sieht allerdings "Electric first" vor. Deshalb startet 2025 der BEV. Varianten mit Verbrenner folgen später.

Die nächste Schlussfolgerung ist demnach mehr eine Vermutung. Da die größeren AMG-Varianten mit Vierzylinder nicht sonderlich gut bei der Kundschaft ankommen, dürfte die AMG-Version des CLA den Job des potentesten Vierzylinders übernehmen.

Neues Einstiegsmodell CLA?

Källenius sagte außerdem, dass es nicht das Ziel von Mercedes sei, mit Volumenherstellern zu konkurrieren. Im Zuge der durch die Corona-Pandemie verursachten Materialknappheit hatten die Stuttgarter den teureren (und damit profitableren) Modellen bei der Teile-Versorgung bereits seit einiger Zeit den Vorzug gegeben.

Das "unfreiwillige Experiment" einer Ausdünnung des Portfolios in den unteren Segmenten brachte wohl gute Ergebnisse und bestärkten Mercedes offenbar darin, sich auf das Luxus-Segment zu fokussieren und Modelle unterhalb der C-Klasse nicht weiterzuentwickeln. Neben dem bereits erwähnten CLA (Coupé und Shooting Brake), bleiben als "kleine Modelle" noch GLA und GLB.

Neue Plattform ab 2024

Das bedeutet nun nicht, dass es von heute auf morgen keine Kompaktmodelle mehr von Mercedes geben wird. Die 2018 eingeführte A-Klasse läuft wie erwähnt noch bis 2025 weiter, für die B-Klasse steht 2026 im Kalender. Dass ein Van heute bei der Kundschaft keinen Stich mehr macht, ist der Tatsache geschuldet, dass vermehrt die angesagteren SUV-Modelle gekauft werden. Daher war das Aus der B-Klasse schon länger im Gespräch. Unlängst wurde allerdings die A-Klasse-Familie noch um reichweitenstarke PHEV-Varianten ergänzt, die so lange aktuell bleiben, bis die neu entwickelte MMA-Plattform die bisherige Frontantriebsplattform MFA-II ersetzt.

Übrigens: Viele weitere Modelle und Modellvarianten der Stuttgarter stehen hinter vorgehaltener Hand bereits auf der Streichliste. Wer bis 2030 mehr als 20 rein elektrische Modelle im Angebot haben will, braucht eben Geld für die Entwicklung und Kapazitäten für deren Produktion. Wenn ein Modell also nicht ordnungsgemäß die Kassen füllt und gleichzeitig Ressourcen bündelt, wird es mit Blick auf die strategische Ausrichtung eng. Welche Autos da eventuell zittern müssen, erfahren Sie in unserer Fotoshow oben im Artikel.