Kia EV6 Update: Mehr als nur ein Preis-Upgrade

28 Sek. • 08.03.2021

Kia EV6

Im Gegensatz zum Kia E-Niro und dem Kia E-Soul, die Elektrovarianten von Verbrenner-Fahrzeugkonzepten sind, basiert der Kia EV6 auf einer neuen, für den Elektroantrieb optimierten Plattform. Die E-GMP (Electric-Global Modular Platform) ist flexibel skalierbar und für Plug-in-Hybrid, Wasserstoff- sowie reinen Batterie-Antrieb ausgelegt. Im Unterboden sind, ähnlich wie beim Modularen Elektrobaukasten von VW, die Batterien untergebracht. Neben den Kia-Modellen kommen auch Fahrzeuge von Hyundai – hier als erstes der Hyundai Ioniq 5 – in den Genuss der Plattform. Neben dem Kia EV6 bringen die Koreaner noch elf weitere Elektroautos, davon sieben auf E-GMP und vier als Derivate existierender Modelle. Außerdem kommen noch Modelle für das Ride-Sharing und Poolhailing dazu.

Im Vergleich zum Konzern-Bruder Hyundai Ioniq 5 erhält der EV6 auch zwei Batteriepacks sowie zwei Antriebs-Layouts. Heckantrieb (2WD) mit einem Elektromotor und Allrad (AWD) mit je einem E-Motor an den Achsen. Der Basis-Akku verfügt wie beim Ioniq 5 über 58,0 kWh (nur Heckantrieb verfügbar), die große Batterie kommt indes auf 77,4 kWh und hat damit über 4,8 kWh mehr Kapazität. Das Top-Modell, der Kia EV6 GT, liefert mit seinen beiden E-Motoren 430 kW (585 PS), stellt ein maximales Drehmoment von 740 Nm bereit und rennt in 3,5 Sekunden von Null auf 100 km/h. Als Top-Speed will Kia 260 km/h erreichen.

In 18 Minuten soll der EV6 per Schnellladung zu 80 Prozent aufladbar sein, in unter 4,5 Minuten fließt Strom für 100 Kilometer in die Batterie. Dafür implementieren die Koreaner die 800-Volt-Technik von Projektpartner Rimac. Die 800V-Ladung ist beim Kia Standard, wer mit nur 400 Volt lädt, kann dies über das Mulitlade-System ohne zusätzliche Adapter oder Komponenten tun.

Im Herbst 2022 veröffentlichte Kia ein Update für den EV6, das das Ladetempo an kalten Tagen erhöht. Durch Akkukonditionierung, also das Aufwärmen des Akkus durch die Erhöhung des Innenwiderstands, soll die Ladezeit um bis zu 50 Prozent verkürzt werden, wenn der Akku außerhalb seiner optimalen Betriebstemperatur geladen wird. Ausgeliefert wird das Update ab dem Modelljahr 2023 bei Neufahrzeugen. Ältere Kia EV6 erhalten das Update kostenlos von der Werkstatt.

Mit dem Modelljahr 2023 schraubt Kia die Preise noch einmal nach oben und würfelt die Ausstattungslinien und Pakete durcheinander. Die einfache Basis (zu Beginn 44.990 Euro, zuletzt 46.900 Euro) entfällt. Stattdessen bildet seit Oktober 2023 die Linie Air den Einstieg für 50.090 Euro. Ebenfalls neu für den EV6 sind zwei weitere Pakete für die Linie Air: Plus (7.000 Euro) kommt beispielsweise mit elektrischer Heckklappe, Head-up-Display, Sitzheizung hinten und Sitzlüftung vorn. Das Paket Premium (11.600 Euro beim 58-kWh-Akku, 9.00 Euro beim 77,4-kWh-Akku) bringt unter anderem das Head-up-Display, eine 360-Grad-Kamera, ein Glasschiebedach, einen Linksabbiegeassistent und Remote Smart Parksystem, mit dem der Wagen auch von außen in die Parklücke manövriert werden kann.

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