Wasserstoff im Tank: Neue Brennstoffzelle von Honda

Wasserstoff-Brennstoffzelle
Nächste Generation Brennstoffzelle von Honda

Neben der Entwicklung neuer Batterie-Fahrzeuge bekannte sich Honda stets ebenso klar zum Wasserstoff. Unter dem Projektnamen FCX entwickelten, bauten und verkauften die Japaner bereits seit den 1990er-Jahren sogar Fahrzeuge mit einer Fuel Cell – also einer Wasserstoff-Brennstoffzelle. Das bekannteste Auto war der Honda Clarity, der von 2016 bis 2021 gebaut wurde. Ende November 2023 zeigte Honda erneut eine neue Generation der Wasserstoff-Brennstoffzelle.

Dabei handelt es sich um ein Prototypen-Modul, das Honda zusammen mit GM entwickelt hat. Vom langjährigen Partner General Motors haben sich die Japaner inzwischen getrennt. Dafür gibt es die ersten technischen Daten zum Kraftpaket. Das kompakte System soll 150 kW leisten und ist auf eine außergewöhnlich lange Haltbarkeit (doppelt so hoch wie bisher) und hohe Vielseitigkeit ausgelegt. Dazu sollen die Produktionskosten um die Hälfte reduziert worden sein.

Auf die neueste Generation von Brennstoffzellen dürfte bald eine Vielzahl von Anwendungen warten. Im Fokus dürfte die Nutzung als stationärer Generator (Notstrom-Aggregat) stehen. Der Honda Fuel Cell Power Generator, dessen Serienproduktion für 2026 geplant ist, soll mit mehreren Modulen selbst große Anlagen wie Fabriken und Büros mit sauberem Strom aus Wasserstoff versorgen. Er nutzt die Brennstoffzelle, die auch im Brennstoffzellenfahrzeug Honda CR-V e:FCEV zum Einsatz kommt.

Honda-Brennstoffzelle breit aufgestellt

Denkbar wären neben Fuel-Cell-Anwendungen im Pkw auch leichte und schwere Nutzfahrzeuge, Baumaschinen oder stationäre Kraftwerke. Honda möchte vermehrt mit Geschäfts- und Technologiepartnern zusammenarbeiten, um die Anwendungen des Brennstoffzellensystems zu erweitern und neue zu erforschen.

Wenn es nach den Japanern geht, könnte der kommerzielle Vertrieb von integrierten Brennstoffzellen-Systemen schon 2026 beginnen. "Nach über 30 Jahren der Wasserstoff-Entwicklung glauben wir, dass die Nachfrage nach dieser Technologie bald die kritische Masse erreichen wird, die für den vollständigen kommerziellen Erfolg erforderlich ist", sagt Ingo Nyhues, stellvertretender General Manager, Europe Business Planning & Development, Honda Motor Europe.

Mehrere Einheiten in Reihe geschaltet

Neben den kompakten Abmessungen und der hohen Ausgangsleistung betont Honda die schnellen Startzeiten der Brennstoffzelle. Das ist besonders bei der Nutzung als Notstrom-Aggregat relevant. "Um eine äußerst zuverlässige Notstromversorgung bereitzustellen, wurde der Honda-Brennstoffzellen-Stromgenerator so entwickelt, dass er eine hohe Reaktionsfähigkeit aufweist, die es ihm ermöglicht, innerhalb von 10 Sekunden nach dem Start mit der Stromversorgung zu beginnen." Und das laut Honda selbst in Umgebungen mit niedrigen Temperaturen.

Honda ist als einer der weltweit größten Motorenhersteller breit aufgestellt. Neben Autos und Motorrädern ist das Unternehmen, das seinen Hauptsitz in Tokio hat, ebenso bei maritimen Außenbordern, Garten- und Landschaftsgeräten sowie Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen sehr marktrelevant. Eine Wasserstoff-Alternative zum Verbrennungsmotor ist dabei in allen Bereichen denkbar.