Sind Warnungen vor Tempokontrollen erlaubt?
Die Frage ist nur teilweise mit einem "Ja" zu beantworten. Radiodurchsagen sind kein Problem. Im Radio wird nur die ungefähre Umgebung einer Radarkontrolle genannt, selten der genaue Standort. Dabei erfolgen die Mitteilungen "unabhängig vom aktuellen Standort des Empfängers", wie der ADAC mitteilt. Dies unterscheidet sich von den Warnungen, die von Blitzer-Apps oder Radar-Warnern ausgehen, die eine direkte Verbindung zwischen der eigenen Position und dem Standort der Tempokontrolle herstellen.
Hier dreht sich alles um die direkte Verbindung zwischen der eigenen Position und dem Standort der Tempokontrolle. Dagegen ist es nicht verboten, wenn man aktiv die Verkehrsteilnehmer auf Radarkontrollen hinweist. So ist es erlaubt, "andere Autofahrer vor Geschwindigkeitskontrollen zu warnen, allerdings nur durch Handzeichen oder Schilder − die Lichthupe darf dazu nicht verwendet werden", erklärt Christian Marnitz, Fachanwalt für Verkehrsrecht. Diese Einschränkung besteht, weil die Lichthupe nur für die Warnung vor Gefahrenstellen eingesetzt werden soll.
Gibt es gesetzliche Regeln gegen die Nutzung von Blitzer-Warnern?
Ja, die gibt es. Laut § 23 Abs. 1 C der StVO ist jede automatisierte Warnung vor Tempokontrollen untersagt. Dies betrifft insbesondere Geräte zur Störung oder Anzeige von Geschwindigkeitsmessungen (Radarwarn- oder Laserstörgeräte). Bei Navigationsgeräten und Smartphone-Apps, die über eine Blitzerwarner-Funktion verfügen, muss diese ausgeschaltet sein. Die Installation der Apps ist nicht untersagt, doch die Nutzung steht unter Strafe.
Darf man Blitzer-Warner besitzen?
Der Besitz eines Gerätes oder einer App ist erlaubt – lediglich die Nutzung stellt eine Ordnungswidrigkeit dar.
Welche Strafen erwarten mich?
Bei Verstößen gegen das Verbot ist mit einer Geldbuße von 75 Euro und einem Punkt in Flensburg zu rechnen.
Darf mich die Polizei nach einem Blitzer-Warner durchsuchen?
Bei einem begründeten Anfangsverdacht dürfen Ordnungshüter entsprechend handeln. Nur bei offensichtlichem Verdacht darf die Polizei auf Herausgabe des Smartphones drängen, ansonsten ist ein richterlicher Beschluss erforderlich.
Ist die Gefahr, entdeckt zu werden, sehr hoch?
Trotz der geringen Zahl von 2.239 Autofahrern, die 2022 bei der Nutzung von Radarwarngeräten erwischt wurden, ist die Dunkelziffer wahrscheinlich höher. Die Polizei kann das Wageninnere nicht ohne Anfangsverdacht durchsuchen, was die Entdeckung erschwert.
Darf der Beifahrer die Apps nutzen?
Ein OLG-Urteil hat klargestellt, dass die Nutzung von Blitzer-Apps durch alle Insassen im Auto untersagt ist.
Gibt es eine legale Nutzung der Warner?
Rechtlich ist es unproblematisch, sich vor Fahrtantritt oder während einer Pause über Blitzer zu informieren, solange dies nicht während der Fahrt geschieht.
Sind Radarwarner im Ausland erlaubt?
Die Regelungen variieren in Europa stark. Vorab informieren ist daher essentiell, da die Bußgelder erheblich höher ausfallen können als in Deutschland.
Was gibt es für Blitzer-Warner?
Es gibt Radarwarner, die nach Laser- und Radarstrahlen suchen, und GPS-basierte Radarwarner sowie Smartphone-Apps, die über Datenbanken verfügen. Die Installation der Apps ist kostenlos, für einige Funktionen kann jedoch eine Gebühr anfallen.
Wie genau arbeiten die Blitzer-Warner?
Radarwarner, die nach Laser- oder Radarstrahlen suchen, und GPS-gestützte Anwendungen bieten keine absolute Sicherheit vor Geschwindigkeitsverstößen. Die beste Strategie, um Bußgelder zu vermeiden, ist, sich an die Geschwindigkeitslimits zu halten.