SUV Neuzulassungen Januar 2020: Offroader trotzen Neuwagenrückgang

3:05 Min. • 06.02.2020

Der neue Ford Explorer Plug-in-Hybrid

Das war erstmal nix: Um minus 7,3 Prozent gingen die Neuzulassungen im Januar 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat zurück. Und, aufgemerkt: Auch die Geländewagen und SUV mussten sich vom gewohnten Wachstum verabschieden. Zusammengerechnet 80.810 Exemplare der mehr oder minder hochbeinigen Gefährte erhielten im Januar 2020 erstmals eine Zulassung in Deutschland ein Rückgang gegenüber dem Januar 2019 um haarfeine minus 0,15 Prozent.

Nachdem die gesamten Pkw-Neuzulassungen im Januar 2020 bei 246.300 Fahrzeugen lag, bedeutet das jedoch auch einen entsprechenden Verkaufsanteil der Offroader: Knapp 33 Prozent, also praktisch jeder dritte Neuwagen in Deutschland, ist dieser Gattung zuzuordnen.

Außerordentlich ausdruckskräftig sind die Zahlen momentan jedoch noch nicht, speziell bei den Importmarken können beispielsweise saisonale Schwankungen in der Lieferkette starke Ausschläge produzieren. Hinzu kommt die Zulassungs-Rallye einzelner Marken im Dezember 2019, die ihren Händlern die Betriebe mit Tageszulassungen vollgeparkt haben, um den drohenden CO2-Strafzahlungen ab 2020 zu entgehen.

Entsprechend haben sich im Januar auch etliche Dezember-Überflieger wieder still und leise zurückgezogen, so findet sich beispielsweise der überraschende Dezember-Erste Ford Kuga im Januar nur noch auf Platz 25, mit noch nicht einmal mehr einem Sechstel der Zulassungszahlen im Vormonat. Auch andere Modelle wie der Suzuki Vitara (im Dezember 3.117 Neuzulassungen, im Januar nur noch 299) machen recht anschaulich klar, was die Bedeutung des Begriffes „taktische Zulassungen“ ist.

So sehen wir insgesamt nach dem Durcheinander im letzten Quartal 2019 ein wieder auf Normaldrehzahl eingebremstes Bild in der Tabelle, wobei die Top 10 diesmal komplett in deutscher Hand sind. Enorme Zuwächse gegenüber dem Januar 2019 verzeichnet der Audi Q3 mit plus 373 Prozent, der Mercedes GLE mit plus 145 Prozent, der GLS mit plus 291 Prozent, aber auch der Nissan Qashqai mit plus 145 Prozent oder der Land Rover Discovery mit plus 166 Prozent.

Insgesamt gab es im Januar eine kleine Aufräumaktion in der Tabelle. Vorerst beziehungsweise endgültig verschwunden sind die SUV von Cadillac und Infiniti, der Ssangyong Rexton schaffte im Januar ebenfalls keine Neuzulassung und der Opel Mokka hat uns für immer verlassen. Kurios sind die gerade einmal sechs Neuzulassungen für den Mazda CX-3, ein Erfolgsmodell der Japaner, das im vergangenen Jahr über 19.000 Neuzulassungen verzeichnete.

Und einen Neuzugang gibt es zu vermelden: Nach 19 Jahren kommt erstmals wieder der Ford Explorer offiziell zu uns nach Deutschland. Noch zaghaft, aber immerhin: 28 Neuzulassungen für den großen Brummer, alle 28 mit Plugin-Hybrid-Antrieb.

Hinweis: Bei der Zulassungsstatistik handelt es sich um die offiziellen Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg. Die Einteilung in die jeweiligen Klassen erfolgt per Schlüsselnummer über die Hersteller. In der Statistik können auch Modelle erscheinen, die es nicht auf den deutschen Markt gibt, oder nicht mehr gebaut werden. Diese Besonderheit kann bei der KBA-Statistik auftreten, wenn z.B. ausländische Fahrzeuge erstmals in Deutschland zugelassen werden oder Fahrzeuge eine neue Ident-Nr. erhalten.

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