Mehr als 585.000 Anträge auf Fördergelder im Rahmen des Umweltbonus-Programmes hat es im Jahr 2021 in Deutschland gegeben. Diese Zahl hat das hierfür zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) gegenüber der Nachrichtenagentur DPA genannt. Demnach haben sich die Anträge im Vergleich zum Vorjahr (255.048) mehr als verdoppelt. Nachdem seit 2020 durch die Verdoppelung der staatlichen Förderung gleichzeitig auch viel höhere Summen zur Auszahlung kommen, haben sich die Subventionen für die Neuwagenkäufer ebenfalls auf ein Rekordniveau gesteigert – mehr als drei Milliarden Euro an Steuergeldern wurden den Fahrzeugkäufern ausgezahlt, fast die fünffache Summe im Vergleich zum Vorjahr.
Über drei Milliarden Euro Umweltbonus im Jahr 2021
Im November 2021 waren mit 64.920 Anträgen zur E-Auto-Förderung 51 Prozent mehr Anträge als im Vorjahresmonat gestellt worden. Das war gleichzeitig der höchste Stand seit Beginn des Förderprogramms. Im Dezember 2020 wurde mit 58.365 Anträge der bislang höchste Antrags-Eingang registriert, im Januar 2021 sank dieser auf 39.685 Anträge. Inzwischen nimmt die Zahl der Anträge, die beim Bafa gestellt wurden, Kurs auf eine Million. Die neue Förderrichtlinie erlaubt den Antrag auf den Umweltbonus erst nach der Zulassung des Fahrzeugs, nicht wie ursprünglich direkt nach dem Kauf. Deshalb bilden die monatlichen Antragszahlen inzwischen auch mit nur noch leichtem Verzug die Neuzulassungen bei den Elektroautos ab.
Beim Bafa wurden bislang insgesamt 962.812 Förderanträge gestellt. Davon entfallen 536.894 auf reine Elektroautos, 425.695 auf Plug-in-Hybrid-Modelle und 223 auf Brennstoffzellenfahrzeuge.
Umweltbonus-Erhöhung – Innovationsprämie bis Ende 2022
Im Rahmen des Corona-Konjunkturprogramms hatte die damalige Bundesregierung angekündigt, die staatlichen Förderprämien für Elektroautos und Plug-in-Hybride bis Ende 2021 und rückwirkend ab einer Erstzulassung am 4.6.2020 zu verdoppeln. Die Beteiligung der Hersteller am jetzt zur "Innovationsprämie" umgetauften Umweltbonus bleibt unverändert. Die am 17. Dezember 2020 im Rahmen eines "Autogipfels" beschlossene Verlängerung der deutlich erhöhten Innovationsprämie bis Ende 2025 trat jedoch nie offiziell in Kraft. Die neue Regierungskoalition hat stattdessen im Dezember 2021 angekündigt, dass die Innovationsprämie lediglich bis Ende 2022 verlängert wird. Es ist vorgesehen, über diesen Zeitraum hinaus die Förderung auf den elektrischen Antrieb zu fokussieren. Plug-in-Hybride werden bereits ab 2022 nur noch gefördert, wenn sie eine Mindestreichweite von 60 Kilometer aufweisen.
Die Innovationsprämie beträgt damit für ein reines Batterieelektrofahrzeug und Brennstoffzellenfahrzeug mit einem Nettolistenpreis von maximal 40.000 Euro für das Basismodell 9.000 Euro und mit einem Nettolistenpreis für das Basismodell von über 40.000 Euro 7.500 Euro. Für ein förderfähiges Plug-in-Hybridfahrzeug mit einem Nettolistenpreis von maximal 40.000 Euro beträgt der Umweltbonus bzw. die Innovationsprämie bis zum 31.12.2022 6.750 Euro; mit einem Nettolistenpreis über 40.000 Euro gibt es noch 5.625 Euro. Auf den Hersteller-Anteil des Bonus können Endverbraucher noch die Umsatzsteuer aufschlagen.

Es lohnt ein Blick auf die Marken- und Typ-Verteilung bei den Anträgen. Nicht etwa Elektroauto-Pionier Tesla liegt hier in Führung, sondern im Wesentlichen die Marken BMW, Mercedes und Volkswagen. Der Renault Zoe hat sich bislang als meistgefördertes E-Auto in Deutschland durchgesetzt. Dicht gefolgt wird der Zoe inzwischen allerdings von Teslas Model 3 in der Einzelwertung.
Demgegenüber kann sich VW seit Oktober 2020 den ersten Rang bei den meistgeförderten Marken sichern, was angesichts der im Herbst 2020 begonnen Auflieferung der ersten VW ID-Modelle vermutlich von Dauer sein wird. Den Vorsprung gegenüber den anderen Marken hat VW inzwischen stark ausgebaut. Die für lange Zeit meistgeförderte Marke BMW muss sich seit Oktober 2020 mit dem dritten Platz begnügen, Mercedes liegt auf Platz 2.
Die meisten Anträge auf Förderung wurden bislang von Unternehmen gestellt (499.830). Privatpersonen beantragten 400.756 mal den Umweltbonus. Der Rest der Anträge verteilt sich auf kommunale Betriebe, Körperschaften, Vereine, Zweckverbände und Stiftungen. Die meisten Förderanträge wurden bislang in Nordrhein-Westfalen gestellt, gefolgt von Bayern und Baden-Württemberg.
In der Bildergalerie zeigen wir Ihnen die 30 meistgeförderten Fahrzeuge. Die komplette Liste der bislang geförderten über 100 Modelle bieten wir Ihnen als Download (siehe Link oben) an.