Nach Trump-Forderung: Darum fahren hier so wenige US-Cars

US-Auto-Pionier Karl Geiger erklärt
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Darum fahren in Deutschland so wenige US-Cars

Ram 1500 TRX eingeklingt Karl Geiger Donald Trump © Stellantis North America / Getty Images/ Rossen Gargolov / Collage: ams 35 Bilder

Während europäische Hersteller ihre Modelle an US-amerikanische Zulassungsvorschriften anpassen, tun US-Autobauer dies kaum. Die Folge: Importeure wie Geigercars müssen viel Zeit und Geld in Umbauten investieren, damit US-Autos auf europäischen Straßen fahren dürfen. Manche Modelle werden so unbezahlbar.

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"Wie viele Fords oder Chevrolets sieht man im Zentrum Münchens", fragte US-Präsident Trump Anfang Februar vor Medienvertretern und gab die Antwort gleich mit: "Keine". Auch wenn das nicht ganz richtig ist, haben aus den USA importierte Autos auf deutschen Straßen eher Seltenheitswert.

Aufwändige und teure Umbauten nötig

Warum das so ist, weiß Karl Geiger. In München verkauft der US-Car-Pionier seit mehr als vier Jahrzehnten Fahrzeuge "made in USA". Doch bevor zum Beispiel ein Pick-up von Ram oder ein Chevrolet Camaro sein Autohaus Geigercars verlassen darf, sind aufwändige und teure Umbauten sowie Einzelabnahmen bei Prüfstellen wie dem TÜV nötig.

Oft müssten beispielsweise Abgasanlagen neu gebaut oder EU-konforme Blinker eingesetzt werden. Für Elektroautos wie den GMC Hummer wären aufwändige Vollabnahmen nötig, um den Stromer fit für EU-Straßen zu machen. "Dafür fahren wir zum Teil bis nach Italien", so Geiger. Nicht selten müsse er mittlere fünfstellige Summen investieren, bevor ein US-Import seine ersten Meter auf deutschen Straßen zurücklegen dürfe. Zudem sei die Auto-Software oft nur schwer zugänglich.

Ford F-150 Raptor R im Video 1:42 Min.

In den USA müsse Geiger beim Neuwagen-Kauf von Händlern oft ein "Versteckspiel" betreiben, wie er es nennt. "Die Autohäuser wollten oft keine Neuwagen an Importeure verkaufen", sagt er. Daher behelfe er sich mit US-Tageszulassungen, bevor die Wagen aufs Schiff gehen.

Preis in Deutschland fast verdoppelt

Wegen des immensen Aufwandes sowie Einfuhrzöllen und -steuern könne er zum Beispiel den Hardcore-Pick-up Ford F-150 Raptor R (siehe Video) in Vollausstattung für einen Preis nur knapp unter 200.000 Euro anbieten. Dabei liege der US-Listenpreis umgerechnet bei nur rund 110.000 Euro.

© Stellantis North America
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Was Geiger ungerecht findet: "Vor allem deutsche Hersteller passen sich an die US-amerikanischen Zulassungsregeln an, US-Hersteller tun das aufgrund der geringen Stückzahlen nicht."

Hinweis: In der Fotoshow verraten wir Ihnen, wie sich der Ram 1500 TRX mit Hellcat-V8 fährt.

Fazit

US-Autos sind selten auf deutschen Straßen zu sehen. Importeur Karl Geiger nennt den zentralen Grund: aufwändige Umbauten und weitere Kosten, welche die Preise in die Höhe treiben und die Autos damit für viele unattraktiv machen.

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