VW versucht Euro-7-Frist zu verlängern

Euro-7-Abgasnorm stellt VW vor Probleme
VW will EU-7 hinauszögern

Mit der neuen Abgasnorm Euro 7 sollen die Emissionswerte von Autos weiter sinken. Die neue Norm würde nicht mehr zwischen Pkw (Euro 6) und leichten Nutzfahrzeugen (Euro VI) unterscheiden. Alle Fahrzeuge sollen dann Euro 7 erfüllen. Dazu zählen neben den Pkw auch Lieferwagen, Busse und Lkw. Außerdem gilt die Norm sowohl für Verbrenner- als auch E-Autos. Erstmals sollen Grenzwerte für Partikelemissionen der Bremsen und Mikroplastikemissionen der Reifen eingeführt werden. Somit fallen auch Elektrofahrzeuge unter die Norm.

Die Europäische Kommission hat den Juli 2025 als Einführung anvisiert. Dafür müsste das Gesetz dieses Jahr verabschiedet werden. Laut der "Automotive News Europe" will Volkswagen das hinauszögern. Würde das Gesetz erst ab Mitte 2024 durchgewunken werden und den Herstellern eine Frist von zwei Jahren gewähren, könnte VW nach eigenen Angaben die Umsetzung einhalten.

Produktionsstopp droht

Andernfalls könnten einige VW-Werke in Europa stillstehen. Damit droht der Konzern in einem Positionspapier. Des Weiteren sollen auf VW-Wunsch die Beschränkungen der Emissionen beim Bremsen und Reifenverschleiß ohne genanntes Datum verschoben werden. Um die Normen zu erfüllen, bräuchte man mehrere Jahre Vorlaufzeit. VW verweist auf Zulieferermangel und der Produktion von Reifen hin, die die Vorgaben erfüllen.

Nicht nur Volkswagen wehrt sich gegen den Vorschlag der Europäischen Kommission. Die angestrebte Euro-7-Norm wäre zu kostspielig und in der Kürze der Zeit nicht umsetzbar. Die EU-Kommission hingegen argumentiert, dass die Kosten in Relation zu den Anschaffungskosten nur geringfügig steigen würden. Für Pkw und Lieferwagen spricht die Kommission von zusätzlichen 90 bis 150 Euro. Busse und Lkw wären etwa 2.700 Euro teurer.

VW Passat, Best Cars 2023, Kategorie D Mittelklasse
Volkswagen AG

Euro 6e als Zwischenschritt

Bevor Euro 7 tatsächlich in Kraft tritt, hat die EU eine Übergangslösung geschaffen. Die Euro-6e-Norm setzt ab dem 1. September 2023 die Werte für Stickoxid (NOₓ) und der Partikelzahl (PN) herab. NOₓ sinkt von 1,43 auf 1,1 und PN von 1,5 auf 1,34. Ein Jahr später müssen neue Pkw diese Werte bei ihrer Erstzulassung erfüllen.

Die Abgasnormen für Fahrzeuge in der EU begann 1992 mit der Einführung von Euro 1. Über Jahre legte der Gesetzgeber die Daumenschrauben bei den Herstellern an und zwang sie mit mehreren verschärften Vorschriften zur Reduzierung der Schadstoffe von Fahrzeugen.