VW und CATL entwickeln zusammen Batterien: Wissensabfluss zu VW

VW und CATL entwickeln zusammen Batterien
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Know-how-Anhäufung im Inland

TechnikProfi_2022_09_01_1 © CATL, Mercedes-Benz, Paul Scherer Institut PSI

VW und CATL wollen gemeinsam Batterien für E-Autos entwickeln. Das könnte inländische Entwicklungs-Kompetenzen stärken.

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VW und CATL arbeiten künftig bei der Entwicklung von Batterien für Elektroautos zusammen. Als Lieferpartner ist der chinesische CATL-Konzern (Contemporary Amperex Technology) bereits seit mehr als fünf Jahren für Volkswagen tätig. Jetzt haben Vertreter der beiden Firmen eine Absichtserklärung für die gemeinsame Entwicklung von E-Auto-Akkus, Autoteilen und Materialien unterzeichnet.

VW betont, dass die neue Vereinbarung zu besseren Batterielösungen führen soll und stabile Lieferketten ermöglicht. CATL ist aktuell der weltweit größte Anbieter von Lithiumionen-Batterien für Elektroautos, gleichzeitig ist der Konzern zu einem der zehn größten Automobilindustrie-Zulieferer gewachsen. Die Europazentrale von CATL befindet sich im thüringischen Arnstadt, im Gewerbegebiet Erfurter Kreuz produziert der Konzern Batterien und in München forschen CATL-Spezialisten an neuen Akkus.

© CATL, Mercedes-Benz, Paul Scherer Institut PSI

VW und der chinesische Hersteller CATL wollen bei der Entwicklung von Batterien für Elektroautos zusammenarbeiten.

Wissens-Abfluss zu VW möglich

Die neue Entwicklungs-Kooperation könnte auch zu einem Know-how-Zuwachs auf deutscher Seite führen. Deutsche Autohersteller haben jahrelang wertvolles Wissen über die Entwicklung und Herstellung von Autos nach China transferiert – im Gegenzug durften sie dort Autos verkaufen. Jetzt hat VW die Gelegenheit, die Transferrichtung umzudrehen und wertvolles Wissen über die Produktion und Herstellung von Akkus abzuzapfen.

Außerdem ist VW mit der Insolvenz und Zerschlagung von Northvolt ein wichtiger Hoffnungsträger in Sachen eigenständiger europäischer Akku-Produktion abhandengekommen. CATL könnte die entstandene Lücke füllen.

© Hersteller / Patrick Lang
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XPENG und Rivian als Partner

VW stärkt seine Kompetenzen in Sachen Elektroautos mit weiteren Partnerschaften. So bauen die Wolfsburger gemeinsam mit dem chinesischen E-Auto-Hersteller Xpeng in China ein 20.000 Ladesäulen umfassendes Ladenetz auf. Und im November 2024 hat VW mit dem kalifornischen Elektroauto-Hersteller Rivian eine Vereinbarung über die Gründung eines Joint-Ventures geschlossen. Rivian bietet aktuell das SUV R1S und den Pick-up R1T an. Die Autos gelten sowohl hinsichtlich ihres Aussehens als auch mit Blick auf die Bedienoberfläche ihrer Software als schick und zudem wegen zahlreicher Ausstattungstricks als ausgetüftelt.

Die Börse reagierte auf die Bekanntgabe der VW-CATL-Kooperation mit leichten Kursgewinnen für beide Konzerne.

Fazit

VW sucht Ersatz für die inzwischen insolvente Akku-Hoffnung Northvolt und möchte gleichzeitig seine Kompetenzen auf dem E-Auto-Sektor stärken. Deshalb gehen die Wolfsburger jetzt eine Batterie-Entwicklungs-Kooperation mit dem chinesischen Hersteller CATL ein. CATL beliefert bereits seit Jahren VW und betreibt in Thüringen eine Akku-Produktion.

Für VW bietet sich die Chance, im Rahmen der Kooperation Batterie-Entwicklungs- und Produktions-Know-how zu erlangen – umgekehrt haben chinesische Hersteller jahrelang vom Wissenstransfer anderer Hersteller in ihr Land profitiert. Inzwischen entwickeln die Chinesen neue E-Autos schneller als die Konkurrenz – und diese Autos sind zudem oft auch noch preiswerter als die Modelle der ausländischen Anbieter. In dieser Hinsicht ist VW inzwischen also in einer Aufholposition.

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