Produktion ab 2023: 16-GWh-Gigafactory für Frankreich

Team aus Spezialisten von Tesla, BMW und Audi
Eine Gigafactory für Frankreich

Gigafactory Vekor Frankreich
Foto: IDEC / Patrick Lang

Das neue Must-Have der Eco-Mobility-Ära ist eine Gigafactory. Gut, einmal schnell die Anglizismen-Flut aus dem Kortex schütteln und zum Thema. Das französische Unternehmen Verkor hat mit der Planung einer Batteriezellenfertigung in Frankreich begonnen. Im Jahr 2023 soll die Produktion mit einem Volumen von 16 GWh per anno anlaufen, und je nach Bedarf auf bis zu 50 GWh ausgedehnt werden. Für das ehrgeizige Projekt hat sich Verkor mit einige strategischen Partnern zusammengetan (InnoEnergy, Schneider Electric und IDEC Group) und wird auch vom französischen Staat unterstützt. Letzteres ist kaum eine Überraschung, nachdem Präsident Macron schon länger daran gelegen war, die Fertigung und den Verkauf von Elektroautos und Hybriden anzukurbeln – im Idealfall mit einer langen Wertschöpfungskette und vielen Arbeitsplätzen im Inland.

Freier Platz gesucht

Arbeiten sollen in der Gigafactory am Ende bis zu 2.000 Menschen, zunächst muss allerdings ein geeigneter Standort gefunden werden. Benötigt werden rund 200 Hektar. Das Projekt soll Frankreich und Europa unabhängiger von importierten Akkus aus China machen. Im Verkor Führungsstab finden sich entsprechend Fachleute aus der Branche, um das Vorhaben zum Erfolg zu bringen. Mit CTO Christoph Mille ist darunter beispielsweise ein ehemaliger Tesla- und BMW-Ingenieur, CCO Philippe Chain war zuvor als Entwicklungschef für Audis E-Tron SUV und Sportback tätig.

Renault Zoe
Hans-Dieter Seufert

Das Marktvolumen sehen die Zuständigen mit Blick auf die Elektroauto-Nachfrage und vor dem Hintergrund der EU-Emissionsgrenzen als stetig wachsend an. Gerade mit den Produkten aus Frankreich – Renault Zoe oder Peugeot e-208 – stehen bezahlbare E-Alternativen zum Verbrenner als potentielle Batteriezellen-Abnehmer im Fokus der Planung. Auf der Firmen-Website prognostiziert Verkor einen Elektroauto-Marktanteil von 60 Prozent bis zum Jahr 2030, und einen damit einhergehenden Bedarf an Batteriezellen von jährlich 170 GWh. Weil der angenommenen Nachfrage auf dem südeuropäischen Markt bislang kein entsprechendes Angebot entgegensteht, lag der Entschluss eine eigene Fertigung auf die Beine zu stellen nahe.