Tesla verliert Marktanteile in Norwegen – Kunden bevorzugen Toyota und VW

Verkaufszahlen brechen ein
Tesla verliert in Norwegen treue Kunden

Tesla verliert Kundschaft in Norwegen
Foto: Hersteller/ams

Tesla war lange die dominierende Automarke in Norwegen. Kein anderes Unternehmen prägte die Elektromobilität des skandinavischen Landes so stark. Doch 2024 zeichnet sich ein überraschender Trend ab. Immer mehr Norweger steigen von Tesla auf Modelle von Toyota und Volkswagen um. Die Gründe dafür sind verschieden – von veränderten Kundenbedürfnissen über Preispolitik bis hin zu Servicefragen.

Besonders das Model Y war 2023 das meistverkaufte Auto des Landes. Doch trotz technologischer Vorteile und alltagstauglicher Reichweiten stoßen immer mehr Kunden auf Herausforderungen, die sie zu Alternativen wie Toyota und VW treiben.

Eine der größten Sorgen vieler Tesla-Fahrer in Norwegen ist der Kundenservice. Reparaturen dauern oft lange, Ersatzteile sind schwer verfügbar und Servicetermine sind rar. Während Tesla den direkten Online-Vertrieb bevorzugt und ein schlankes Filialnetz betreibt, setzen Toyota und VW auf eine flächendeckende Händler- und Werkstattstruktur. In einem Land, in dem viele Menschen in abgelegenen Regionen leben, kann das ein entscheidender Faktor sein.

Verändertes Kaufverhalten: Hybrid statt rein elektrisch?

Norwegen gilt als das Musterland für Elektromobilität. Dennoch zeigt sich 2024 ein überraschender Wandel: Die Norweger und Norwegerinnen steigen vermehrt auf Hybridfahrzeuge um. Davon profitiert vor allem Toyota. Viele Norweger schätzen zwar Elektroautos, aber in ländlichen Regionen bleibt die Ladeinfrastruktur eine Herausforderung. Plug-in-Hybride wie der Toyota RAV4 Plug-in Hybrid ermöglichen es, kurze Strecken elektrisch zu fahren, während für längere Fahrten ein Verbrennungsmotor zur Verfügung steht.

Elektroautos sind in Norwegen zwar steuerlich begünstigt, doch auch Hybride erhalten Förderungen. Zudem sind die Wartungskosten bei Toyota-Hybriden oft günstiger als bei vollelektrischen Tesla-Modellen. Volkswagen profitiert unterdessen von einer anderen Strategie: Der ID.4 und der ID.Buzz haben sich als beliebte Alternativen zu Tesla-Modellen etabliert. Sie bieten bewährte Volkswagen-Qualität und sind oft günstiger in der Anschaffung als vergleichbare Teslas

Tesla wird zum Luxusprodukt

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Preis. Tesla galt früher als vergleichsweise erschwingliche Elektroauto-Marke, doch durch Steueränderungen und Preisanpassungen sind die Fahrzeuge inzwischen teurer als viele Alternativen.

Preisvergleich in Norwegen (2024):

  • Tesla Model Y: ca. 55.000 Euro
  • VW ID.4: ca. 45.000 Euro
  • Toyota RAV4 Plug-in Hybrid: ca. 42.000 Euro

Dieser Preisunterschied kann für viele Kunden ausschlaggebend sein. Während Tesla seine Fahrzeuge hauptsächlich online verkauft und kaum Rabatte oder Sonderangebote bietet, locken VW und Toyota mit attraktiven Leasingangeboten und Händleraktionen.