Wenn Sie an Elektroautos denken, dann ist häufig der Tesla ein früher Kandidat vor dem inneren Auge. Wenn Sie dann nach einem Gesicht zu diesem Konzern gefragt werden, stoßen Sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf das Konterfei von Elon Musk. Klar, Tesla ist schließlich sein Baby. Seine Vision von einer besseren Welt. Sein Ansatz, um die Mobilität sauber zu machen. Denkste! 2008 wurde der Unternehmer zum Chef des E-Auto-Herstellers. Tesla Motors Incorporated wurde allerdings bereits 2003 gegründet, und zwar von den beiden Softwareentwicklern Martin Eberhard und Marc Tarpenning – mit dem Ziel attraktive Elektroautos zu bauen.

Roadster mit Laptop-Akkus
Wie in der Start-Up-Szene des Silicon Valley üblich, war der ehemalige Tesla-Vorstandsvorsitzende Martin Eberhard auf der Suche nach Investoren, um seine Idee großflächig an den Markt zu bringen. Den Geldhahn drehte nicht nur Paypal-Gründer Elon Musk auf, sondern auch Google-Gründer, Ebay-Gründer und einige weitere Finanziers schwangen sich mit ins Boot. Doch mit einem Investment von rund 27 Millionen Dollar, wurde Musk zum Hauptgeldgeber des jungen Unternehmens. Erster Wurf war der Tesla Roadster auf Basis einer Lotus Elise, bestückt mit Laptop-Akkus.

Mehrere Quellen, darunter t3n, das Manager Magazin und der Business Insider, berichten, dass Musk seinen finanzbegründeten Einfluss ausdehnte, und mit dem Wunsch der völligen Kontroll-Übernahme zunächst CEO Eberhard (2007) und schließlich auch CFO Tarpenning (2008) aus der Firma gedrängt haben soll. Die Verbitterung nagt noch heute. Mittlerweile arbeitet Martin Eberhard als Chefentwickler bei SF Motors, einer 2016 ebenfalls im Silicon Valley gegründeten Firma, die unter der Marke Seres Elektroautos baut. Das erste Modell, der SUV SF5 entsteht gemeinsam mit Dongfeng Sokon, Bosch, Nvidia und Samsung und soll im Herbst auf dem chinesischen Markt starten. SF Motors hatte zuvor die von Eberhard und Tarpenning nach ihrem Tesla-Aus gegründete Batterie-Entwicklungsfirma Inevit aufgekauft.
Von einem Rachefeldzug will Eberhard allerdings absehen, wie er gegenüber dem Manager Magazin betonte. Ihn interessiere die Arbeit an E-Autos im Dienste des Klimaschutzes. Marc Tarpenning ist mittlerweile als Berater für verschiedene Unternehmen wie Clearpath Robotics und Skydeck, sowie als Treuhänder der Nueva School in San Francisco tätig. In unserer Bildergalerie können Sie sich das erste Werk der Tesla-Köpfe genau anschauen – den Roadster.