Wie immer gilt: Abgerechnet wird zum Schluss! Mit der Dezember-Auswertung des Kraftfahrt-Bundesamtes stehen nun die gesamten Zulassungszahlen des vergangenen Jahres 2018 fest. Und damit auch ein neuerlicher Rekord: Mit 933.504 Geländewagen und SUV wurden so viele Offroader erstmals in Deutschland zugelassen wie noch nie zuvor. 3,44 Millionen Neuwagen waren es insgesamt. Bezogen auf den Gesamtfahrzeugmarkt haben es die SUV mit der Steigerung um 20,8 Prozent gegenüber dem Gesamtjahr 2017 geschafft, einen spürbaren Rückgang abzufedern. Denn von den Kleinwagen bis zur oberen Mittelklasse war 2018 jedes Fahrzeugsegment im Rückwärtsgang, so aber blieb es bei einem moderaten Minus von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
SUV Neuzulassungen 2018

Viel Neues war 2018 zu erleben, und etliche Abschiede galt es zu nehmen. Einer, der besondere Wehmut verursachte, war das Verkaufsende des ehrwürdigen Mitsubishi Pajero. Der bullige Dieselmotor wurde nicht mehr für die neuen Grenzwerte fit gemacht, Mitsubishi schickte den bärigen Geländewagen nach 36 Produktionsjahren weltweit in Rente. Aus und vorbei war es auch für den kultigen Skoda Yeti, dessen moderner und stromlinienförmiger Nachfolger Karoq jedoch an die Verkaufserfolge des ersten Skoda-SUV anknüpfen will. Bezeichnend jedoch, dass nahezu alle neu eingeführten Modellreihen 2018 im Lager der SUV stattfanden. Die Debütanten des Jahres heißen Audi Q8, Hyundai Nexo, Jaguar E-Pace und I-Pace, Rolls-Royce Cullinan und Seat Arona. Ganz zum Schluss im Dezember trug sich außerdem der neue Seat Tarraco erstmals in die Zulassungsliste ein.
Zudem gab es diverse neue Modelle im Zuge eines Facelift oder einer neuen Generation. Besonders im Gedächtnis bleiben dabei ausgerechnet drei handfeste Gesellen: Der Jeep Wrangler, der Mercedes G und der Suzuki Jimny gingen als komplett neue Baureihen an den Start und sorgten nicht nur unter Offroad-Fans für Furore. Weitere wichtige Neustarts in 2018 betrafen zum Beispiel BMW X2, X4 und X5, den Honda CR-V, das lange erwartete Facelift für den Jeep Cherokee, die neue Generation des Mitsubishi Outlander samt der wichtigen Plugin-Hybrid-Variante.
Überhaupt, alternative Antriebe: Wo Tesla mit dem Model X (einer der Verlierer 2018 mit einem Minus von 40 Prozent) den Vorreiter spielte, wurde es in der zweiten Jahreshälfte 2018 direkt hektisch. Neben dem I-Pace sorgte speziell der Hyundai Kona mit seinem prallen 64 kWh-Akku für Furore, 2019 wird sich das Schwestermodell Kia e-Niro an der Reichweitenjagd beteiligen. Bei Toyota sorgten die Hybridmodelle des C-HR und des RAV4 zunächst für stramme Zahlen, beim RAV4 schlug sich allerdings der bevorstehende Generationswechsel zum Schluss negativ in der Statistik nieder.
Einige SUV – abseits der „üblichen Verdächtigen“ — sorgten schließlich durch ihren schieren Verkaufserfolg für Aufsehen. Aus heimischer Sicht waren dies sicher die beiden Opel-Modelle Grandland und Crossland, natürlich der sehr erfolgreiche VW T-Roc, aber auch der 2018 neu durchgestartete BMW X3. Besonderen Respekt verdient die Renovierungsarbeit am Ford Ecosport, die dem kleinen SUV zuletzt im Dezember ein atemberaubendes Plus von 478 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat einbrachte. Hervorzuheben ist außerdem auch eine koreanische Marke: Mit dem Tucson hat Hyundai offenbar einen Nerv beim deutschen Publikum getroffen, das Kompakt-SUV fährt in der Jahresbilanz souverän in die Top-Ten, wie auch der Renault Captur und der für 2018 runderneuerte Dacia Duster.
In der Jahresbilanz werden einerseits extreme Ausreißer, wie sie beispielsweise durch das WLTP-Chaos im Herbst 2018 entstanden, recht gut egalisiert. Andererseits fallen naturgemäß Modelle zurück, die erst im Laufe des Jahres neu auf den Markt kamen und deshalb im 12-Monats-Vergleich nicht mit etablierten Dauerbrennern mithalten können. Deshalb haben wir in der Tabelle separat die Monatszahlen aus dem Dezember 2018 zusammengefasst, während die Gesamtjahreswertung aus der Bildergalerie hervorgeht.
Hinweis: Bei der Zulassungsstatistik handelt es sich um die offiziellen Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg. Die Einteilung in die jeweiligen Klassen erfolgt per Schlüsselnummer über die Hersteller. In der Statistik können auch Modelle erscheinen, die es nicht auf den deutschen Markt gibt, oder nicht mehr gebaut werden. Diese Besonderheit kann bei der KBA-Statistik auftreten, wenn z.B. ausländische Fahrzeuge erstmals in Deutschland zugelassen werden oder Fahrzeuge eine neue Ident-Nr. erhalten.