Nicht nur die Preise an den Tankstellen erklimmen ungeahnte Höhen, auch die Preise an der Ladesäule klettern immer weiter nach oben. Ein vollgeladenes Elektroauto beim Kauf spart da schnell ein paar Euro. Wir haben nachgefragt, mit welchem State of Charge (SoC) die Fahrzeuge laut Hersteller von den Autohändlern beim Neuwagenkauf übergeben werden müssen.
Alle Details und die Auswertung finden Sie unten in der Tabelle.
Die Angaben teilen die Autobauer dabei in verschiedene Lager. Die überwiegende Anzahl der Hersteller macht den Stromer voll oder zumindest fast voll – also weist die Händler an, das Fahrzeug mindestens auf 80, teilweise sogar 100 Prozent zu laden.
Knapp 50 Euro Strom beim 111.000 Euro-Auto
So gibt es bei beispielsweise bei Mercedes 48,78 Euro – zumindest wenn man den 110.801 Euro teuren EQS SUV samt dem großen 108,4 kWh großen Akku ordert und 50 Cent pro Kilowattstunde als Strompreis zugrunde legt. Denn Mercedes weist seine Händler an, vor Verkauf den Akku auf 90 Prozent zu laden.
Ähnlich viel gibt es bei Polestar – oder besser wird es geben. Denn durch den Polestar 2 mit seinem maximal 78 kWh großen Akku machen die Schweden derzeit nur etwas mehr als 35 Euro an Stromkostenzuschuss locker. Denn geladen wird auch hier akkuschonend nur auf 90 Prozent. Mit dem 107-kWh-Akku, der für den Polestar 3 angekündigt wurde, wächst die Summe aber immerhin auf 48,15 Euro.
Bei BMW gibt es am meisten Stromgeld geschenkt
Das meiste Geld gibt es bei BMW. Zum einen, weil die Bayern den Akku vor der Übergabe auf 100 Prozent aufladen. Zum anderen aufgrund der schieren Größe der Batterie im BMW i7 und iX. Bei der wuchtigen Limousine mit 101,7 kWh-Akku gibt es Strom im Wert von 50,85 Euro geschenkt, beim noch wuchtigeren SUV iX und seinem 105,2 kWh-Akku sind es sogar 50,60 Euro.
Voll übergeben wird der Akku aber nicht nur bei Premiumherstellern. Auch Kia, Hyundai, Nissan und Toyota laden die Akkus vor der Übergabe voll auf. Aufgrund der kleineren Akkus ist für die Kundschaft hier weniger zu holen.
Ein kleiner Teil der Hersteller, dazu zählen etwa die Hersteller Aiways, Ford und Nio bittet die Händler, die Fahrzeuge vor der Auslieferung immerhin auf einen SoC von 50 Prozent zu laden. Hier liegt der Wert für den geschenkten Strom zwischen 15 und 23 Euro.
Bei Mazda gibt es nur Strom für 25 Kilometer
Noch knausriger ist Mazda. Denn der MX30 soll laut Hersteller vom Händler auf eine Reichweite von 25 Kilometer geladen werden. Bei einem WLTP-Verbrauch von 17,9 kWh/100 km ergibt das die Energiemenge von knapp 4,5 kWh. Bei einem Strompreis an der Ladesäule von 50 Cent entspricht das läppischen 1,12 Euro, die Mazda für die Jungfernfahrt mit dem Stromer sponsert. Der E-Autofahrer muss also direkt nach dem Kauf mit einem SoC von rund 7 Prozent zuallererst einmal die nächstgelegene Ladesäule anfahren – die hoffentlich nicht weiter als 25 Kilometer entfernt liegt.