Pro und Contra aus Shanghai 2019: E-Autos in 911-Optik

Pro und Contra aus Shanghai 2019
Autos in 911-Optik und viel LED-Bling-Bling

Shanghai Auto Show 2019
Autos in 911-Optik und viel LED-Bling-Bling
Foto: Luca Leicht

Früher, so das Vorurteil, standen auf einer Automesse in China vor allem optische Kopien europäischer Autos oder lizensierte technische Kopien, die sich mühten, anders auszusehen als das Original.

Chinesen kopieren Chinesen

Inzwischen, so der Eindruck nach einem Rundgang auf der China-Messe, gibt es praktisch nur noch Hersteller, die Elektro-SUV bauen, dabei aber offenbar vor allem von sich selbst abzukupfern scheinen. Elemente westlichen Designs sind dabei so geschickt vermengt und neu kombiniert, dass gefühlt bisweilen von Stand zu Stand nur mehr die Markennamen wechseln. Und die lassen sich oft noch immer nicht entziffern, wenn man der chinesischen Schrift nicht mächtig ist.

Das mag vielfach daran liegen, dass die chinesischen Hersteller inzwischen ihr Design gern im eigenen Haus machen – mit Designern, die sie zuvor in Europa abgeworben haben. Es soll in den Nebenabteilungen der großen deutschen Hersteller Karosserie-Gestalter geben, die jede Woche Angebote erhalten, für viel Geld nach China zu wechseln.

Einer, der einst in Europa die Optik namhafter Marken verantwortete und seit 2017 in China arbeitet, ist Wolfgang Egger. Der 56-Jährige kam über Alfa Romeo (156, 8C Competizione) zu Audi und ist jetzt bei BYD.

Aber es gibt weiterhin sehr landesspezifische Trends und Designentwürfe und natürlich versuchen vor allem die deutschen Marken, die in China besonders erfolgreich sind, auf dem größten Automarkt der Welt Zeichen zu setzen. Wir haben uns auf der Messe umgesehen und zeigen, was wem gefallen hat und was auf weniger Zustimmung stieß.