Wenn Autohersteller ein neues Modell auf den Markt bringen wird auch immer sehr sorgfältig an der Namensgebung gefeilt. Der soll gut klingen und leicht von der Zunge gehen. Er soll zum Auto und dessen Konzept passen und er muss in allen Sprachen funktionieren. Manche Autobauer halten sich an strickte Nomenklaturen aus Zahlen oder Zahlen-Buchstaben-Kombinationen. Andere setzen auf Phantasienamen und Kunstgebilde.
Beim spanischen Autobauer Seat benennt man seine Modelle seit fast vier Jahrzehnten nach spanischen Orten, Regionen oder Inseln. Auch die die neue Performance-Tochtermarke Cupra arbeitet nach diesem Prinzip. Einige der Ursprungsorte, wie etwa beim Ibiza oder beim Marbella, lassen sich leicht auf der Karte lokalisieren. Bei Altea oder dem Ronda wir es da schon schwieriger mit der Zuordnung. Gehen wir die Seat-Modelle einfach mal alphabetisch durch.

Seat Alhambra
Der Familien-Van ist nach einer der meistbesuchten Touristenattraktionen Europas, der Stadtburg der andalusischen Stadt Granada benannt. Die Alhambra ist ein monumentaler Bau aus dem Mittelalter im maurischen Stil und seit 1984 UNESCO-Welterbe.
Seat Altea
Der Kompaktvan Altea verdankt seinen Namen einer kleinen Küstenstadt an der Costa Blanca, etwa 50 Kilometer nordöstlich von Alicante.
Seat Arona
Teneriffa liefert den Namen für den Kompakt-SUV Arona. Zusammen mit der Nachbargemeinde Adeje verwaltet Arona mit seinen Touristenhochburgen Playa de las Américas und Los Cristianos die Touristenzentren an der Südwestküste der Kanarischen Insel.
Seat Arosa
Der spanische Kleinstwagen Arosa bezieht seinen Namen nicht etwa vom Schweizer Urlaubsparadies in Graubünden, sondern von Vilagarcía de Arousa in Galizien. In der spanischen Schreibweise heißt die Stadt und Gemeinde im Nordwesten Spaniens Villagarcía de Arosa.
Seat Ateca/Cupra Ateca
Namensgeber für den SUV ist das 2.000-Seelen-Örtchen Ateca in der Provinz Saragossa in der autonomen Gemeinschaft Aragonien.
Seat Cordoba

Auch wenn das deutsche Fußballer-Fanherz Cordoba mit der 2:3-Niederlage gegen Österreich im Jahr 1978 in Argentinien verbindet, hat die Kompakt-Limousine nichts damit zu tun. Namensgeber für den Seat ist die Stadt Córdoba, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Süden Spaniens und die drittgrößte Stadt Andalusiens.
Seat el-Born
Das kommende vollelektrische Kompaktmodell wurde nach dem kreativen Szeneviertel der katalanischen Metropole Barcelona benannt.
Cupra Formentor
Ende 2020 bringen die Spanier ein SUV-Coupé. Hier stand die nördliche Halbinsel Mallorcas als Namenspate bereit. Das Cap Formentor ist der nördlichste Punkt der Baleareninsel.
Seat Ibiza
Ibiza bedarf eigentlich keiner Erklärung. Natürlich bezieht der Kleinwagen seine Bezeichnung von der gleichnamigen Baleareninsel Ibiza. Übrigens: Der katalanische und ebenso amtliche Name der Insel lautet gar nicht Ibiza sondern Eivissa.
Seat Inca
Der Kastenwagen auf Basis des Ibiza wurde von 1995 bis 2003 produziert. Namensgebend ist bei diesem Modell die Gemeinde Inca auf Mallorca. Sie ist recht zentral und rund 30 Kilometer nordöstlich von Palma gelegen.
Seat Leon
Der spanische Golf-Bruder ist nach der nordspanischen Stadt León benannt. Sie ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und war die Hauptstadt des Königreiches León, eines wichtigen Vorläufers des spanischen Staates.
Seat Malaga

Die viertürige Stufenhecklimousine war der Vorgänger des Toledo. Seinen Namen verdankt das Modell der zweitgrößten Stadt Andalusiens, die gleichzeitig Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Málaga ist.
Seat Marbella
Der Namensursprung des spanischen Fiat-Panda-Zwillings iegt in der Großstadt an der Costa del Sol. Marbella liegt im Süden der Provinz Málaga und gehört zur autonomen Gemeinschaft Andalusien.
Seat Ronda
Der Ronda kam 1982 als Nachfolger des Ritmo auf den Markt. Er war das erste Modell der Marke, das nach einer spanischen Stadt, Insel oder Region benannt wurde. Ronda ist eine Kleinstadt in der andalusischen Provinz Málaga. Gleichzeitig ist die Gemeinde Ronda eine der größten Ortschaften unter den "weißen Dörfern" Andalusiens, die für ihre weiß gekalkten Häuser und die schmalen, verwinkelten Gassen bekannt sind.
Seat Tarraco
Eine Premiere bei der Namensgebung gab es auch beim großen SUV Tarraco. Hier durfte erstmals öffentlich abgestimmt werden. Klar, zur Wahl standen Namen nach der gewohnten Ableitung. Tarraco ist der antike Name der heutigen Stadt Tarragona in der spanischen Region Katalonien.
Cupra Tavascan
Das vollelektrische SUV-Coupé wird erst noch kommen. Einen Namen hat es allerdings schon. Der stammt von einem Ort in den Pyrenäen. Das Dorf Tascavan liegt in der Provinz Lleida in Katalonien etwa acht Kilometer von der französischen und 16 Kilometer von der andorranischen Grenze entfernt.
Seat Toledo
Die Stufenhecklimousine im Polo-Format verdankt ihren Namen der gleichnamigen Stadt in Zentralspanien. Sie liegt rund 65 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Madrid in der autonomen Region Kastilien-La Mancha und ist gleichzeitig die Hauptstadt der Provinz Toledo.