Während der Mutterkonzern Volkswagen seinen Vorstand verkleinert (siehe Fotoshow), polstert die Porsche AG ihren auf. Wie der schwäbische Autohersteller bekanntgab, beabsichtigt der Aufsichtsrat, Sajjad Khan als achtes Mitglied in den Porsche-Vorstand zu berufen. Khan soll sich im Wesentlichen um die Car-IT kümmern. Allerdings steht noch nicht fest, wann genau der Aufsichtsrat seine Entscheidung trifft. "Khan könnte seine Tätigkeit aufnehmen, sobald er hierfür zur Verfügung steht", heißt es in einer Mitteilung.
"Wir freuen uns sehr, mit Sajjad Khan zukünftig einen ausgewiesenen Digital-Experten an Bord zu haben und unser IT-Team an entscheidender Stelle verstärken zu können", sagt Oliver Blume, der in Personalunion Vorstandsvorsitzender der Porsche AG sowie des gesamten Volkswagen-Konzerns ist. Khan soll den Mutterkonzern, sobald er seinen Dienst antritt, beratend unterstützen. In dieser Rolle dürfte der gebürtige Pakistaner mit deutschem Pass eng mit Hauke Stars zusammenarbeiten, die im VW-Konzernvorstand für das IT-Ressort zuständig ist.
Software-Chaos im VW-Konzern
Die Berufung Khans lässt sich als Reaktion auf die aktuellen Software-Probleme des VW-Konzerns interpretieren. Die konzerneigene Software-Schmiede Cariad bleibt bislang weit hinter den Erwartungen zurück, die neue revolutionäre Einheits-Software 2.0 ist noch längst nicht fertig. Das wirkt sich auch auf Porsche aus, weil sich deshalb der Start des neuen Elektro-Macan (siehe Video nach dem ersten Absatz) verzögert und das Modell wohl mit einer Übergangs-Software antreten muss. Die Oberaufsicht über Cariad hatte zuletzt Ex-VW-Boss Herbert Diess. Nun trägt hier Blume die Verantwortung, der sicher gerne auf Khans Expertise zurückgreifen wird.
Bis August 2021 war Khan mehr als sechs Jahre in der schwäbischen Nachbarschaft bei Mercedes tätig. Zuletzt war er Mitglied des Bereichsvorstands von Mercedes-Benz Cars und verantwortete als Chief Technology Officer (CTO) die Entwicklung in den Bereichen Connectivity, Autonomous, Shared & Services und Electric (CASE). Von 2011 bis 2015 arbeitete der 48-Jährige für die BMW Group. Zuletzt leitete er dort als Vice President weltweit das Thema Connected Drive.