Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) und der Automobilhersteller Mercedes haben zwei Rückrufaktionen unter den KBA-Referenznummern 011699 / 011648 und den Hersteller-Codes V2EBA47OFF / V3EBA47OFF gestartet. Weltweit sind 15.657 und deutschlandweit 5.563 Fahrzeuge betroffen. Die Mercedes-Benz AG hat festgestellt, dass bei bestimmten Mercedes-Benz VS20 E-Vito und VS30 E-Sprinter Fahrzeugen die Schütze aller Batterien geöffnet werden könnten, selbst wenn das Batterie-Gateway lediglich in einer der drei (VS20) bzw. vier (VS30) installierten HV-Batterien ein nicht plausibles Verhalten erkennt. In der Folge könnte es kurz nach dem Losfahren während der Fahrt zu einem unvermittelten Vortriebverlust und zum Ausrollen des Fahrzeugs kommen, was zu einer erhöhten Unfallgefahr führen könnte. Das Fahrzeug bleibt jedoch jederzeit lenk- und bremsbar. Durch ein Aus- und wieder Einschalten der Zündung kann die Fahrbereitschaft wiederhergestellt werden.
Von dem Rückruf betroffen ist die folgende Mercedes-Modellreihe:
- E-Vito (BR447) aus dem Produktionszeitraum 10.7.2018 bis 14.12.2021 (weltweit: 7.661 / deutschlandweit: 3.052 Fahrzeuge)
- E-Sprinter aus dem Produktionszeitraum 20.11.2018 bis 15.12.2021 (weltweit: 7.996 / deutschlandweit: 2.511 Fahrzeuge)
Als vorsorgliche Maßnahme ist vorgesehen, über die Mercedes-Benz Serviceorganisation an den betroffenen E-Vito und E-Sprinter Fahrzeugen die Software des Batterie-Gateway zu aktualisieren, sodass bei einer Fehlererkennung nicht automatisch alle Schütze geöffnet werden, sondern nur die Schütze der jeweils betroffenen Batterie. Der vorgesehene Werkstattaufenthalt für die Durchführung der Maßnahme wird voraussichtlich weniger als eine Stunde in Anspruch nehmen. Bislang sind keine Vorfälle mit Sach- und/oder Personenschäden bekannt.