Das Kraftfahrt-Bundesamt und Mercedes haben eine Rückrufaktion gestartet. Die Mercedes-Benz AG hat bei umfangreichen Tests einen seltenen und vorübergehend auftretenden Fehler bei der Parksperrenfunktion des Sprinter beobachtet. Betroffen sind weltweit 96.322 und deutschlandweit 12.535 Fahrzeuge des Typs Mercedes-Benz Sprinter (VS30) der Baureihe 907 aus dem Produktionszeitraum vom Mai 2018 bis November 2020. Noch präziser: Die betroffenen Modelle verfügen alle über eine manuelle Feststellbremse und ein 7-Gang-Automatikgetriebe aus dem Getriebeproduktionszeitraum von Mai 2018 bis Oktober 2019.
Als vorsorgliche Maßnahme ist vorgesehen, über die Mercedes-Benz Serviceorganisation an den betroffenen Fahrzeugen das ESP-Steuergerät mit einem überarbeiteten Parametersatz zu aktualisieren. Denn die Mercedes-Benz AG hat bei umfangreichen Tests einen separaten, verstärkenden Faktor identifiziert, der das Risiko des seltenen und vorübergehend auftretenden Fehlers signifikant zu steigern scheint: die Funktion "Park Lock Support" ("PLS"). PLS ist eine unabhängige Funktion, die für eine bestimmte Zeit einen kontinuierlichen Bremsdruck aufrechterhält, nachdem das Fahrzeug angehalten und der Gangwahlschalter in "P" platziert wurde. PLS wird im ESP-Steuergerät programmiert und ist nicht Teil des Getriebes. Als vorsorgliche Maßnahme ist daher vorgesehen, über die Mercedes-Benz Serviceorganisation an den betroffenen Fahrzeugen das ESP-Steuergerät mit einem überarbeiteten Parametersatz zu aktualisieren und damit die genannte Park Lock Support Funktion zu deaktivieren.
Der vorgesehene Werkstattaufenthalt für die Durchführung der Maßnahme nimmt voraussichtlich weniger als eine Stunde in Anspruch. Die Rückrufaktion ist beim KBA unter der Referenznummer 011464 und beim Hersteller unter dem Code VS3PA27ERI zu finden.