Rückruf Kia EV6 und Hyundai Ioniq 5: Wegroll-Gefahr für Elektroautos

Rückruf Kia EV6 und Hyundai Ioniq 5
E-Autos können trotz Parkbremse wegrollen

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) und die Automobilhersteller Hyundai und Kia rufen weltweit 123.235 Fahrzeuge zurück. Der Hyundai-Konzern hat Probleme mit den beiden Modellreihen Hyundai Ioniq 5 (siehe Fotoshow) und Kia EV6 (siehe Video), die auf der "Electric Global Modular Platform" E-GMP basieren. Die Aktionen laufen unter den internen Codes "21D064" (Hyundai) und "221058" (Kia). Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) führt die Rückrufaktionen unter den Referenznummern 011870 (Hyundai) und 011871 (Kia).

Das Problem äußert sich wie folgt: Sowohl der Hyundai Ioniq 5 als auch der Kia EV6 verfügen über ein Shift-by-Wire-System mit einer Schaltkontrolleinheit (SCU) und einen Parkklinkenantriebsmotor. Bei ausgeschaltetem Fahrzeug kann in der Parkposition P eine Spannungsschwankung im 800-Volt-System der Elektroautos das Befehlssignal von der SCU zum Parkklinkenantrieb stören. Dies kann zu einer vorübergehenden Unterbrechung des Parkmechanismus und im Extremfall zum Wegrollen führen.

Von dem Rückruf sind folgende Modellreihen betroffen:

  • Hyundai Ioniq 5 aus dem Produktionszeitraum 10.09.2020 bis 03.05.2022 (weltweit: 64.735 Fahrzeuge, deutschlandweit: 13.829 Fahrzeuge)
  • Kia EV6 aus dem Produktionszeitraum 2021 und 2022 (weltweit 58.500 Fahrzeuge, deutschlandweit: 3.559 Fahrzeuge)

Beide Hersteller wollen den Fehler beheben, indem in der Werkstatt ein kostenfreies Update für die SCU-Software installiert wird. Dieses soll etwa 30 Minuten dauern; Kundinnen und Kunden sollen für den Werkstatt-Aufenthalt jedoch besser die doppelte Zeit einplanen. Betroffene Fahrzeughalter werden in den kommenden Tagen und Wochen von Hyundai und Kia Deutschland schriftlich benachrichtigt.