Russland fordert 1,3 Mrd. Euro für Renault-Wiedereinstieg

Renault-Beteiligung an Avtovaz
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Russland will 1,3 Mrd. Euro bei Renault-Rückkehr

Renault Avtovaz © Renault 17 Bilder

Sollte Renault nach der kriegsbedingten Trennung vom Lada-Hersteller Avtovaz wieder nach Russland zurückwollen, würde es teuer für die Franzosen.

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Vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine war Renault der größte westliche Autobauer in Russland – auch dank einer Mehrheitsbeteiligung am russischen Lada-Hersteller Avtovaz. Nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine am 24. Februar 2022, stellte Renault im März 2022 den Betrieb in seinem Moskauer Werk ein. Zwei Monate später verkaufte das Unternehmen im Rahmen einer breiteren Abwanderung westlicher Unternehmen aus Russland seinen Mehrheitsanteil an Avtovaz für den symbolischen Preis von einem Rubel.

Intern mussten die Franzosen dafür eine Abschreibung in Höhe von 2,29 Milliarden Dollar verbuchen. Wie viele andere Unternehmen auch wurde allerdings eine Rückkaufoption im Vertrag vereinbart. Im Falle von Renault darf diese bis sechs Jahre nach dem Verkauf gezogen werden. Was bisher unwahrscheinlich schien, könnte durch US-Präsident Trump und seine Annäherung an Russland bald Realität werden – etwa bei amerikanischen Konzernen wie McDonalds. Allerdings zeichnet sich ab, dass Russland für die Rückkehr auf den heimischen Markt einen hohen Preis verlangt.

Rückkauf eine Option

Dass auch die Franzosen bei einer möglichen Friedenslösung in der Ukraine auf den russischen Markt zurückkehren könnten, ist nicht abwegig. Renault-Chef Luca de Meo sagte letzte Woche, der Rückkauf von Avtovaz sei eine "Option". Allerdings müsste der Konzern dafür 112,5 Milliarden Rubel (1,25 Milliarden Euro) reinvestieren, um seine ehemaligen russischen Vermögenswerte zurückzuerlangen, sagt zumindest der Chef von Russlands größtem Hersteller Avtovaz, CEO Maxim Sokolov.

© Lada
Nach Renault-Aus bei Avtovaz Lada baut wieder Autos - Granta, Niva, Largus

Sokolov ergänzte gegenüber Reportern, dass Renault aufgrund seiner Rückkaufoption verpflichtet sei, staatliche und Unternehmensinvestitionen zurückzuerstatten, die während der Abwesenheit getätigt wurden. Zwischen 2022 und 2024 habe Avtovaz 67,5 Milliarden Rubel (779 Millionen Dollar) investiert und plane, im Jahr 2025 weitere 45 Milliarden Rubel (520 Millionen Dollar) zu investieren – allerdings bauen die Russen immer noch Modelle wie den Lada Niva (siehe Bildergalerie). Trotzdem würde sich die Gesamtsumme, die Renault zahlen müsse, auf 1,29 Milliarden Dollar belaufen.

Fazit

Russland nutzt den französischen Autobauer Renault, um westlichen Unternehmen eine Lektion über den Rückzug aus dem russischen Markt zu erteilen. Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine verließen westliche Unternehmen den russischen Markt – wer jetzt zurückmöchte, soll Russland dafür einen hohen Preis zahlen.

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