Reifen-Wissen: Mit viel Profil durch den Winter

Reifen-Wissen
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Mit viel Profil durch den Winter

© Beate Jeske

Die Profiltiefe von Reifen hat einen entscheidenden Einfluss auf das Fahrverhalten insbesondere bei Nässe, Matsch und Schnee. In Deutschland gilt für Sommer- und Winterreifen von Pkw eine gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern.

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Mittels Abnutzungsindikatoren kann die Einhaltung dieses Werts leicht kontrolliert werden: Ein Gummisteg auf dem Profilgrund der Lauffläche wird sichtbar, sobald das Mindestmaß erreicht ist. Die Lage der Stege ist mit dem Symbol TWI (engl. „tread wear indicator“) an der Reifenschulter gekennzeichnet. Die gesetzliche Profiltiefe für Pkw-Reifen wird allerdings von Experten von Prüforganisationen und Verkehrsclubs wie dem ADAC unter Sicherheitsaspekten als deutlich zu gering eingestuft. Hersteller empfehlen daher, Sommerreifen bei einem verbliebenen Profil von zwei Millimetern, Winterreifen mit einem Restprofil unter vier Millimetern auszutauschen (Hier geht´s zum Winterreifentest 2020 für kompakte SUV). Denn mit abnehmender Profiltiefe leidet die Fahrsicherheit mit jedem Kilometer mehr. So schwindet die Haftung, die Aquaplaninggefahr steigt und der Bremsweg verlängert sich deutlich.

Bremsweg nimmt mit abnehmendem Profil zu

Bremstests von Fulda haben gezeigt, dass ein Mittelklassefahrzeug mit neuen Winterreifen, die eine Profiltiefe von acht bis neun Millimetern haben, bei einer Geschwindigkeit von 40 Kilometern pro Stunde bereits nach 28 Metern zum Stehen kommt. Ist das gleiche Fahrzeug mit abgefahrenen Winterreifen ausgerüstet, die lediglich ein Restprofil von vier Millimetern besitzen, verlängert sich der Bremsweg um ganze 20 Prozent: Das Fahrzeug steht erst nach 35 Metern. Das sind sieben Meter Unterschied oder fast zwei Fahrzeuglängen.

Ein-Euro-Test zur Profilmessung

Übrigens: Wer keinen Profiltiefenmesser zur Hand hat, kann auch ganz leicht mit dem „Euro-Test“ prüfen, ob das Profil an der Vier-Millimeter-Grenze kratzt. „Einfach eine Ein-Euro-Münze in die Lauffläche stecken. Wird die goldene, drei Millimeter breite Umrandung der Münze gerade noch verdeckt oder zeigt sie sich gar, hat der Reifen die vier Millimeter Restprofil unterschritten“, erklärt Fulda-Produktmanager Rolf-Dieter Stohrer. Aufgrund dieser deutlichen Unterschiede sollte auch nach der Umrüstung auf Winterreifen das Restprofil unbedingt regelmäßig geprüft werden und bei weniger als vier Millimetern Tiefe Ersatz angeschafft werden. Noch ein wichtiger Tipp: Auch vor der nächsten Auslandsfahrt noch mal kontrollieren. Denn in zahlreichen europäischen Ländern ist für Winterreifen ein Mindestwert von vier Millimetern vorgeschrieben. Ist man mit weniger Profil unterwegs, drohen zum Teil drastische Geldstrafen. Auch Winterreifen sind deshalb mit sogenannten Winterverschleißanzeigern ausgerüstet, die bei Erreichen der Restprofiltiefe deutlich sichtbar werden.

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