Die Dauer der Strafe hängt von der Geschwindigkeitsüberschreitung ab. Bis 20 km/h werden Temposündern 45-minütige Pausen angeboten. Zwischen 21 und 40 km/h sind es sogar 60 Minuten. Die Strafzeit muss auf einem Parkplatz neben der Straße abgesessen werden und ist aufgrund der höheren Geldbußen dort eine echte Alternative.
Ende September 2019 kam das neue System zum ersten Mal auf der etwa 50 Kilometer langen Straße zwischen Tallinn und Rapla zum Einsatz. Mindestens ein weiterer Testversuch ist für die kommenden Wochen geplant.
Ernster Hintergrund
Was zunächst etwas skurril klingen mag, hat einen ernsten Hintergrund. Die zuständige Straßenverwaltung vermeldete für 2018 67 Unfall-Tote und 1.824 Verletzte – ein signifikanter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Die estnische Polizei will im Rahmen des Testversuchs Gründe für die Geschwindigkeitsübertretungen sammeln und Feedback zu den Strafen erfragen. Mit den neuen Strafmethoden soll ein Umdenken bei den Fahrern und schlussendlich mehr Sicherheit auf den Straßen erreicht werden.