Nach dem Ende der staatlichen Kaufprämien für Plug-in-Hybridfahrzeuge (PHEV) im Jahr 2023 könnte die Technologie nun eine politische Rückendeckung erhalten. Aus Protokollen aktueller Koalitionsverhandlungen geht hervor, dass eine neue Förderstruktur für Elektromobilität geplant ist – mit möglichen Vorteilen auch für Plug-in-Hybride.
Die künftige Bundesregierung will die Elektromobilität in Deutschland gezielter fördern. Im Fokus stehen batterieelektrische Fahrzeuge, doch auch PHEVs könnten künftig wieder unterstützt werden. Das Bundeswirtschaftsministerium prüft unter anderem ein Ladeguthaben von 1.000 Euro sowie Kaufprämien für einkommensschwächere Haushalte. In beiden Fällen wäre eine Einbeziehung von Plug-in-Hybriden denkbar.
Technische Anforderungen steigen
Bereits zum Jahresbeginn 2025 traten verschärfte steuerliche Regeln für Plug-in-Hybride in Kraft. Nur Modelle mit einer elektrischen Mindestreichweite von 80 Kilometern oder einem CO₂-Ausstoß unter 50 Gramm pro gefahrenen Kilometer können weiterhin von der reduzierten Dienstwagenbesteuerung profitieren. Damit will der Gesetzgeber sicherstellen, dass nur Fahrzeuge mit hoher elektrischer Nutzbarkeit staatlich begünstigt werden.
Obwohl direkte staatliche Kaufanreize für Plug-in-Hybride seit Ende 2023 nicht mehr existieren, zeigt sich der Markt robust. Im Februar 2025 wurden in Deutschland 19.534 PHEVs neu zugelassen – ein Anstieg von zehn Prozent im Vergleich zum Vormonat. Der Marktanteil liegt stabil bei rund zehn Prozent. Viele Hersteller setzen weiterhin auf die Technologie und erweitern ihr Angebot. Inzwischen sind über 200 PHEV-Modelle auf dem deutschen Markt erhältlich.
Nutzung entscheidend für Umweltbilanz
Die Diskussion um Plug-in-Hybride wird von der Frage der tatsächlichen Nutzung bestimmt. Studien belegen, dass viele Fahrzeuge im Alltag kaum elektrisch gefahren werden. Wird der Akku nicht regelmäßig geladen, steigt der Kraftstoffverbrauch – teilweise über das Niveau herkömmlicher Benziner oder Diesel. Künftige Fördermodelle sollen daher stärker an das Ladeverhalten gekoppelt werden, etwa über intelligente On-Board-Daten oder App-gesteuerte Boni.
PHEVs gelten als Brückentechnologie zwischen Verbrenner und vollelektrischem Antrieb. Sie bieten auf Kurzstrecken emissionsfreies Fahren und ermöglichen zugleich lange Distanzen ohne Ladepause. Mit verbesserter Batterietechnologie erreichen neue Modelle mittlerweile alltagstaugliche elektrische Reichweiten von rund 100 Kilometern.