- BEV und PHEV brechen weg
- Die wichtigsten Details der Neuzulassungen September 2023:
- Beinahe jeder Zweite kauft einen SUV oder Geländewagen
- Gebrauchtmarkt blüht weiter auf
Im September 2023 wurde 224.502 Autos erstmals in den Verkehr gebracht. Bei einem Minus von 0,1 Prozent erreichen die Pkw-Neuzulassungen nach Monaten des Höhenflugs nur mehr das Niveau aus dem Vorjahr. Insgesamt erhielten 272.322 Kraftfahrzeuge erstmals ein Kennzeichen; das Minus zum Vorjahr liegt hier bei 0,5 Prozent.
Dank der starken Vormonate bewegt sich der Automarkt aber weiter deutlich über dem Vorjahr. Von Januar bis September wurden 2.138.066 Pkw erstmals in den Verkehr gebracht, 14,5 Prozent mehr als im Vorjahres-Vergleichszeitraum. Über alle Kfz hinweg wurden vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) 2.648.892 Neuzulassungen in den ersten neun Monaten registriert (+ 14,1 %). Gleichzeitig gilt: Im Vergleich zum Vorkrisenniveau von 2019 liegt der deutsche Pkw-Markt mit minus 22 Prozent weiterhin deutlich zurück.

BEV und PHEV brechen weg
Ein wesentlicher Grund für die Stagnation dürfte der Ende August ausgelaufene Umweltbonus für gewerbliche Halter sein. Hatte dieser noch im Vormonat für einen Run auf Elektroautos gesorgt, so fehlen die vorgezogenen Käufe jetzt in der September-Abrechnung. Für den Berichtsmonat meldet das KBA 31.714 BEV-Neuzulassungen und damit 28,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die reinen Stromer kommen auf einen Neuwagenanteil von 14,1 Prozent. Um 6,9 Prozent zulegen konnten dagegen Hybridautos, die mit 73.178 Einheiten in die Neuzulassungen eingehen. Die darin enthaltenen PHEV-Modelle, für die es schon länger keine Förderung mehr gibt, sind weiter auf dem absteigenden Ast. Ihre Zahl ging zum Vorjahr um 45,7 Prozent auf nur noch 15.383 Autos zurück.
Stärkste Antriebskraft bleiben weiter die Benziner mit 78.979 Neuzulassungen und einem Neuwagenanteil von 35,2 Prozent. Diesel-Pkw kommen mit 39.900 Neuzulassungen auf 17,8 Prozent. Weiter vernachlässigbar bleiben die Gasantriebe. 666 mit Flüssiggas betriebene Pkw stehen für einen Neuwagenanteil von 0,3 Prozent. 59 Erdgas-Pkw sind statistisch gesehen nur 0,0 Prozent.
Die wichtigsten Details der Neuzulassungen September 2023:
- Anteil Benziner: 35,2 % (+ 9,1 %)
- Anteil Diesel: 17,8 % (+ 4,6 %)
- Anteil Elektro: 14,1 % (- 28,6 %)
- Anteil Flüssiggas-Fahrzeuge: 0,3 % (- 47,7 %)
- Anteil Erdgas-Fahrzeuge: 0,0 % (- 62,9 %)
- CO₂-Ausstoß: 119,8 g/km nach WLTP (+ 12,4 %)
Beinahe jeder Zweite kauft einen SUV oder Geländewagen
Auch wenn Elektroautos weniger gefragt waren, kennt der Hang der Neuwagenkäufer zum SUV keine solchen Schwächen. SUV waren trotz eines Rückgangs von 3,9 Prozent im September mit einem Anteil von 30,3 Prozent erneut das stärkste Segment. Neuwagen der Kompaktklasse erreichten einen Anteil von 16,1 Prozent (+1,0 %), gefolgt von den Kleinwagen (13,4 %/+7,0 %), den Geländewagen (12,5 %/+9,8 %), den Wohnmobilen (1,9 %/+8,1 %) und der Oberklasse (1,0 %/+16,4 %). Die Mini-Vans (0,8 %) erreichten mit +27,5 Prozent den stärksten Anstieg. Den stärksten Rückgang verzeichneten die Segmente Großraum-Vans (1,8 %/-23,9 %) und Sportwagen (0,9 %/-14,4 %). Rückläufige Neuzulassungszahlen zeigten sich auch bei den Segmenten Minis (4,8 %/-2,0 %), Mittelklasse (9,8 %/-4,1 %), Obere Mittelklasse (2,6 %/-5,7 %) und Utilities (3,5 %/-1,5 %).
Von der bisherigen positiven Marktentwicklung im Jahr 2023 können fast alle Marken profitieren. Von den großen Herstellern bleiben nur Renault etwas und Mitsubishi sowie Honda deutlich hinter ihrem Vorjahresergebnis zurück. Tesla hat sich mittlerweile fest etabliert, fährt auf Augenhöhe mit Dacia und lässt dabei selbst Renault hinter sich. Die detaillierten Markenergebnisse sehen Sie in der Fotoshow.
Gebrauchtmarkt blüht weiter auf
Je mehr Neuwagen gekauft werden, umso mehr Autos wandern in den Gebrauchtmarkt durch. Der konnte sich entsprechend im September weiter positiv entwickeln. Bei den Pkw wechselten 500.570 Fahrzeuge den Halter (+ 4,8 %), über alle Kfz hinweg waren es 584.470 Einheiten (+ 4,8 %). Das wirkt sich auf die bisherige Jahresbilanz aus. Insgesamt stehen nach neun Monaten 4.550.244 Pkw in einem neuen Stall (+ 6,2 %). Betrachtet über alle Kfz hinweg zeigt die KBA-Bilanz von Januar bis September 5.355.801 Halterwechsel (+ 4,9 %).