Neuzulassungen September 2022: Weiter aufwärts

Neuzulassungen September 2022
Es geht spürbar aufwärts

Auf dem deutschen Neuwagenmarkt zeichnet sich langsam eine positive Entwicklung ab. Nach einem Plus von 3,3 Prozent im Vormonat konnten die Pkw-Neuzulassungen im September gar um 14,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zulegen. Gemessen an den Ergebnissen aus 2020 bleibt aber weiter Luft nach oben.

Insgesamt verzeichnete das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) für den Berichtsmonat 273.768 Kfz-Neuzulassungen und damit ein Plus von 12,6 Prozent gegenüber dem September 2021. Im bisherigen Jahresverlauf bleiben die Neuzulassungen aber dennoch weiter unter dem Vorjahr. Insgesamt erhielten in den ersten neun Monaten des Jahres 2.320.672 Kfz erstmals ein Kennzeichen, 7,4 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Nur 1.867.886 Pkw-Neuzulassungen münden ebenfalls in ein Minus von 7,4 Prozent. Hier schlagen immer noch Produktionsengpässe und mangelnde Verfügbarkeit durch.

Pkw-Neuzulassungen September 2022
KBA

Elektrisch und günstig geht

Entsprechend kennt der deutsche Markt mehr Verlierer als Gewinner. Mit einer überaus positiven Bilanz nach drei Quartalen glänzen nur Hersteller wie Polestar (+ 110,8 %), Tesla (+ 48,1 %), Dacia (+ 47,9 %) und DS (+ 26,1 %) sowie Kia (+ 11,4 %) und Porsche (+ 7,5 %). Ganz knapp über Vorjahr liegen Alfa Romeo, Audi, Honda, Land Rover, Mercedes und Toyota. Richtig tief in den roten Zahlen stecken dagegen Smart, Suzuki, Renault, Jaguar, Mazda, Peugeot, Fiat und Subaru. VW fährt seinem Vorjahresergebnis um 13 Prozent hinterher, Opel um 14,1 Prozent, BMW steht bei minus 10,6 Prozent, Ford bei minus 7,6 Prozent.

Weiter dominant auf dem deutschen Markt bleiben die SUV. Die erreichen im September mit 31,4 Prozent den größten Anteil am Neuzulassungsgeschehen. Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahres-Vergleichsmonat liegt bei 32,5 Prozent. Auf die Kompaktklasse entfiel ein Anteil von 16,0 Prozent (+5,1 %). Das drittstärkste Segment waren die Kleinwagen mit einem Anteil von 12,5 Prozent (-11,6 %). Die deutlichste Steigerung zeigte sich mit +74,5 Prozent bei den Großraum-Vans, deren Anteil 2,4 Prozent betrug. Die Obere Mittelklasse legte mit +54,3 Prozent ebenfalls deutlich zu; der Anteil an den Neuzulassungen betrug hier allerdings lediglich 2,8 Prozent. Zweistellig war das Zulassungsplus auch bei den Sportwagen (1,0 %/+32,8 %), den Utilities (3,5 %/+27,6 %), den Geländewagen (11,4 %/+25,4 %) und der Mittelklasse (10,2 %/ +14,8 %). Mit einem negativen Vorzeichen gingen die Segmente Wohnmobile (1,8 %/-17,4 %), Minis (4,9 %/-9,7 %), Oberklasse (0,9 %/-4,2 %) und Mini-Vans (0,6 %/-2,7 %) aus dem Zulassungsmonat September hervor.

Ungebrochen scheint der Boom der reinen Elektroautos. Im September entfielen bereits 19,7 Prozent der Neuzulassungen auf die Stromer. Mit 44.389 Neuwagen lag diese Antriebsart um 31,9 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahresmonats. 68.433 Neuwagen tragen einen Hybridantrieb in ihrem Innern. Sie kommen damit auf einen Anteil 30,4 Prozent (+13,8 %), darunter 28.336 Plug-in-Hybride (12,6 %/+24,1 %). Nur 2,4 Prozent Zuwachs verzeichnete das KBA für Benziner. Ihr Anteil betrug 32,2 Prozent. Deutlich gefragter präsentieren sich Diesel-Pkw. Die legten um 21,8 Prozent zu, was den Selbstzündern einen Anteil von 17,0 Prozent beschert. Weiter nur eine Randerscheinung bleiben Neuwagen mit Gasantrieb. Ein Anteil von 0,1 Prozent entfiel auf Pkw mit der Kraftstoffart Erdgas (159 Pkw/-16,3 %); 1.274 flüssiggasbetriebene Neuzulassungen führten bei dieser Antriebsart zu einem Plus von 40,6 Prozent und einem Anteil von 0,6 Prozent.

Die wichtigsten Details der Neuzulassungen September 2022:

  • Anteil Benziner: 32,2 % (+ 2,4 %)
  • Anteil Diesel: 17,0 % (+ 21,8 %)
  • Anteil Flüssiggas-Fahrzeuge: 0,6 % (+ 40,6 %)
  • Anteil Erdgas-Fahrzeuge: 0,1 % (- 16,3 %)
  • CO2-Ausstoß: 106,6 g/km nach WLTP (- 4,5 %)

Gebrauchtwagenmarkt weiter im Minus

Nicht aus der Talsohle heraus kommt der Gebrauchtwagenmarkt. Im September wechselten insgesamt 557.767 Kraftfahrzeuge den Halter, 17,4 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Bei den Pkw verzeichnet das KBA 477.750 Halterwechsel und damit ein Minus von 18,3 Prozent. Der September deckt sich damit beinahe mit dem bisherigen Jahresverlauf auf dem Gebrauchtmarkt. In den ersten neun Monaten des Jahres notierte das KBA 5.104.837 Kfz-Halterwechsel (minus 15,5 %). Bei den Pkw-Besitzumschreibungen münden 4.284.680 Halterwechsel in ein Minus von 16,8 Prozent. Auch der Gebrauchtwagenmarkt wird von einem mangelndem Angebot bei hoher Nachfrage bestimmt.