Zwischen Abu Dhabi und Dubai, den beiden wichtigsten Städten in den Vereinigten Arabischen Emiraten, gilt mit 160 km/h eines der weltweit höchsten Tempolimits. Nun führt die Polizei auf einer Strecke in der Region ein Mindesttempo von 120 km/h ein – und bestraft die Nichteinhaltung.
Wer schleicht, zahlt 400 Dirham
Auf der Sheikh Mohammed bin Rashid Road gilt dieses Mindesttempo von 120 Sachen und gleichzeitig eine erlaubte Top-Speed von 140 km/h. Vom 1. Mai 2023 an müssen Autofahrer, die zu langsam unterwegs sind, 400 Dirham bezahlen, umgerechnet rund 100 Euro.
Nach Angaben der Polizei soll das Mindesttempo die Sicherheit auf der Straße erhöhen, zuvor hatte sich in einer Online-Umfrage 78 Prozent der mehr als 3.400 Befragten für das untere Tempolimit ausgesprochen.
Rechtsfahrgebot nicht verinnerlicht
In einem Bericht des Malaysischen Instituts für Verkehrssicherheitsforschung (Miros) aus dem Jahr 2020 gibt es lediglich in Australien, Indonesien, Japan, Portugal, Großbritannien sowie den USA ähnliche Verordnungen.
"Das Ziel der Einführung von Mindestgeschwindigkeiten in diesen Ländern ist es, die unsicheren Interaktionen zwischen schnellen und langsamen Fahrzeugen zu reduzieren, indem die Gleichmäßigkeit des Verkehrsflusses und die Sicherheit des Betriebs verbessert werden", heißt es in dem Bericht. Es sei erwiesen, dass die großen Geschwindigkeitsunterschiede zwischen schnellen und langsamen Fahrern zu den Unfällen beitragen würden.
Die Zeitung "The National" zitiert darüber hinaus den Geschäftsführer der VAE-Verkehrssicherheit, das Rechtsfahrgebot in vielen Ländern werde in den VAE "nicht gut verstanden, und wir sehen eher ein 'Spurhalten' mit einer Vorliebe für die beiden äußersten linken Fahrspuren."
Anzahl der Verkehrstoten gesunken
Die Vereinigten Arabischen Emirate haben rund 250 Kilometer Autobahnnetz und knapp über 4.100 Kilometer Straßen. Das Land mit rund 9,4 Millionen Einwohnern konnte die Unfalltoten von zehn pro 100.000 Einwohner pro Jahr im Jahr 2010 auf 3,5 im Jahr 2019 senken – neuere Daten gibt es nicht.
In der Fotoshow zeigen wir Ihnen die kreativen Ausreden von Verkehrssündern.