Mercedes Neuzulassungen 2024: SL mit Mega-Einbruch

Mercedes 2024
SL mit Mega-Einbruch, GLS mit Höhenflug

"Luxus geht immer", heißt es. Und damit auch in schwierigen Zeiten wie jenen, die wir derzeit erleben. Folgerichtig hatte das Mercedes-Management um Konzernchef Ola Källenius dem Tradition-Hersteller schon vor einiger Zeit eine konsequente Luxus-Strategie verordnet. Ein spürbarer Erfolg hat sich damit noch nicht eingestellt. Im Gegenteil: Die Absatzzahlen entwickelten sich im vergangenen Jahr negativ – national noch stärker als in der globalen Betrachtung.

GLS als positive Überraschung

Fangen wir in Deutschland an. Hierzulande setzte Mercedes im vergangenen Jahr laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) insgesamt 257.888 Fahrzeuge ab – knapp 20.000 beziehungsweise sieben Prozent weniger als im wahrlich nicht erfolgsverwöhnten Jahr 2023. Dabei halfen insbesondere die SUV- und Geländewagen-Baureihen Mercedes dabei, den Kopf einigermaßen über Wasser zu halten. Die positive Überraschung war dabei der GLS, von dem 67,5 Prozent mehr Exemplare neu zugelassen wurden als im Vorjahr (siehe Tabelle weiter unten im Artikel). Der GLE lag ebenfalls klar im Plus (24,5 Prozent), während die G-Klasse und der GLB weitgehend stabil blieben und die Einbußen beim GLA und GLC überschaubar blieben.

Dass Mercedes ein insgesamt vertretbares Absatzergebnis erreichte, liegt ferner an der E-Klasse (siehe Video), von der im vergangenen Jahr 27 Prozent mehr Einheiten neu zugelassen wurden als 2023. Zur Wahrheit gehört allerdings, dass zur Jahresmitte 2023 erst der Modellwechsel vom W 213 zum W 214 stattgefunden hatte und eine klare Kaufzurückhaltung wahrzunehmen war, solange noch das Auslaufmodell in den Schauräumen der Händler gestanden hatte. Die aktuellen Generationen der C- und S-Klasse sind dagegen bereits mehrere volle Jahre auf dem Markt. Ihre Ergebnisse (minus 38,1 beziehungsweise 28,6 Prozent) zeigen, dass es Baureihen klassischen Zuschnitts weiterhin schwer haben.

Das scheint ebenfalls für eine besonders traditionsreiche Mercedes-Baureihe zu gelten. Der inzwischen komplett unter AMG-Flagge segelnde SL verzeichnete unter jenen Modellen, die sowohl 2023 als auch 2024 über das komplette Jahr verkauft wurden, die höchsten Verluste. Bei ihm brach der Absatz um satte 61,2 Prozent ein. Das ist umso erstaunlicher, da das Coupé-Pendant Mercedes-AMG GT seinen Absatz in Deutschland leicht steigern konnte. Dabei spielt beim ihm jedoch – ähnlich wie bei der E-Klasse – der erst spät im Jahr 2023 erfolgte Generationenwechsel eine Rolle.

In der internationalen Betrachtung sehen die Mercedes-Absatzzahlen nicht gar so bitter aus. Ungefähr 1.983.400 ausgelieferte Fahrzeuge bedeuten ein Minus von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch hier legen die Zahlen nahe, dass Mercedes seine Luxusstrategie vielleicht noch einmal überdenken sollte: Die Top-End-Kategorie, zu der neben den AMG- und Maybach-Modellen auch die G- und S-Klasse sowie die Baureihen GLS, EQS und EQS SUV zählen, brach um gleich 14 Prozent ein – genau wie das Entry-Level übrigens. Der Absatz von Elektroautos schwand sogar um 23 Prozent – ein klares Indiz für die aktuelle Schwäche in China. Sechs Prozent im Plus war dagegen jene Kategorie, die Mercedes "Core" (Kern) nennt und zu der die C- und E-Klasse sowie ihre elektrischen Pendants gehören.

Hinweis: Die Einbußen beziehungsweise Zuwächse bei den Baureihen CLE, E-Klasse Coupé und CLS sind nicht repräsentativ, da sie zwischenzeitlich neu eingeführt oder aus dem Programm genommen wurden.