Der häufigste Grund für die Anordnung zur MPU sind nach der Statistik der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) Alkoholfahrten im Straßenverkehr – alleine 36 Prozent aller MPU-Anlässe drehen sich um dieses Thema. Dabei sind 25 Prozent der Personen erstmals mit Alkohol auffällig geworden, acht Prozent sind Wiederholungstäter und bei drei Prozent war Alkohol in Verbindung mit straf- und verkehrsrechtlichen Delikten im Spiel. Aber: Die Zahl der Begutachtungen wegen wiederholter Alkoholauffälligkeit in Verbindung mit allgemeinen Verkehrs- oder strafrechtlichen Auffälligkeiten stieg gegenüber 2020 um 3,4 Prozent. Begutachtungen bei erstmaliger Alkoholauffälligkeit gab es gut 3,1 Prozent, wegen wiederholter Alkoholauffälligkeit knapp 2,0 Prozent mehr.

Angestiegen sind nach der Auswertung der BASt auch die Untersuchungen wegen Verstößen in Zusammenhang mit Betäubungsmitteln. Hier beträgt der Anstieg 13,7 Prozent. Von den 90.863 begutachteten Personen waren 57,4 Prozent "geeignet", 38,2 Prozent ungeeignet, und 4,4 Prozent wurden als "nachschulungsfähig" eingestuft.
Mit den MPU-Gutachten haben die Straßenverkehrsbehörden eine Grundlage für die Entscheidung, ob eine Person die Fahrerlaubnis zugesprochen bekommt oder nicht. Wird sie nicht zugesprochen, kann diese Person den Führerschein in einem festgesetzten Zeitrahmen erneut beantragen. Je nach Anlass kann die MPU auch eine Nachschulung empfehlen. Hier kann der Fahrer dann über entsprechende Kurse die Fahreignung wiedererlangen.
Inhalte der MPU
Doch bei der MPU muss der Betroffene selbst auch einiges auf sich nehmen. Zum einen kostet ihn die Begutachtung bis zu 1.500 Euro, zum anderen muss er Disziplin beweisen. Findet die MPU etwa wegen eines Alkohol- oder Drogendelikts statt, ist am Anfang medizinisch die Abstinenz nachzuweisen. Ferner ist ein Leistungstest nötig, der das Reaktionsvermögen überprüft. Dann folgt der psychologische Teil, der nicht einfach ist.
Ohne gute Vorbereitung ist die MPU nur schwer zu bestehen. Experten raten daher zu Vorbereitungskursen. Am Markt gibt es ein großes Angebot – aber mit qualitativen Unterschieden. Damit man nicht den falschen Kurs besucht und Geld verschenkt (bis zu 600 Euro), ist guter Rat gefragt. Hier hilft die Bundesanstalt für Straßenwesen (bast.de/mpu) mit vielen Infos weiter. Betroffene erfahren einiges über die MPU: Was man machen muss, was zur Vorbereitung notwendig ist oder wie man die richtige Beratung findet. Kurzum: Hier werden alle Fragen beantwortet.