Auf "Business-Deutsch" klingt es zunächst wie frohe Kunde, wenn von einer "Grundsteinlegung für den langfristigen Unternehmenserfolg" gesprochen wird. Im Falle von Lkw-Hersteller MAN ist das allerdings keine Jubelmeldung für die Mitarbeiter, denn bis zu 9.500 von ihnen werden nach aktuellem Stand ihren Job verlieren. Betroffen ist die Belegschaft in Deutschland und Österreich.
387 Millionen Euro verloren
Schon bevor die Covid-19-Pandemie die VW-Tochter getroffen hatte, lief es nicht rund. Grund dafür ist eine generell sinkende Nachfrage im Lkw-Segment, die sich bei MAN im ersten Halbjahr mittlerweile auf ein Minus von 38 Prozent summiert. Dieser Rückgang lässt sich mit rund 387 Millionen Euro beziffern. Der Betriebsverlust des Traton-Konzerns, zu dem auch Scania und Volkswagen Caminhões e Ônibus gehören, beläuft sich im Vergleich zum Vorjahr auf 220 Millionen Euro. Allein die Schweden (Scania) konnten mit Gewinnen gegensteuern. Auch mit den 2021 in Kraft tretenden EU-Emissions-Richtlinien hat die Firma zu kämpfen, denn die Entwicklung von Elektro- und Wasserstoffalternativen ist kostspielig.

Zunächst stand die Streichung von 6.000 Stellen im Raum, einer aktuellen Mitteilung des Unternehmens zufolge wurde nun jedoch nachjustiert. Man müsse sich für eine erfolgreiche Zukunft grundlegend restrukturieren, vermeldet der Hersteller weiter. Vor diesem Hintergrund wird auch eine Schließlich der Standorte Steyr (Österreich), Plauen (Sachsen) und Wittlich (Rheinland-Pfalz) diskutiert. Nun geht es in die Verhandlungen mit der Arbeitnehmervertretung.
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