Touchscreens vs. Schalter: Hyundai setzt auf physische Knöpfe

Touchscreens vs. reale Schalter
:
Es kommt auf die richtige Größe an

Hyundai Ioniq 5 XRT © Hyundai 14 Bilder

Zuletzt erklärte Hyundai, im Cockpit künftiger Modelle wieder mehr Knöpfe integrieren zu wollen. Jetzt spricht Hyundais Designchef SangYup Lee von größeren Displays. Rudert der Hersteller kurzfristig zurück?

Kompletten Artikel anzeigen

Auf der Vorstellung des neuen Hyundai Ioniq 9 soll Lee laut der Berichterstattung von "autocar" angegeben haben, dass der Hersteller bereits an einer neuen Generation von Touchscreens arbeite. Diese soll wohl noch größer werden als das jetzige 12-Zoll-Display. "Am wichtigsten ist jedoch die richtige Größe, damit der Bildschirm gut zu sehen und zu lesen ist. Der richtige Inhalt ist ebenfalls wichtig, ebenso wie die richtige User-Experience", so Lee.

Die Größe der Bildschirme nimmt inzwischen immer weiter zu. Ein plakatives Beispiel ist der Hyperscreen von Mercedes, der sich fast über die gesamte Breite des Armaturenbretts erstreckt. Doch keine Sorgen, so etwas sei von Hyundai nicht geplant, so Lee. Schließlich wolle man an der zuletzt angekündigten Mehr-Knöpfe-Strategie festhalten. Das gilt hauptsächlich für sicherheitsrelevante oder oft genutzte Funktionen, wie die Heizung oder den Warnblinkschalter.

Continental Swarovski Crystal Center Display © Continental
Conti mit Bling-Bling-Display Swarovski-Kristall zum Antatschen

Touchscreens als Unfallrisiko

Touchscreens im Auto sind zwar minimalistisch und bieten Designern Flexibilität bei der Gestaltung des Innenraums. Außerdem ermöglichen sie die Integration von Funktionen, die mit reinen Drehknöpfen und Tasten gar nicht möglich wären. Doch die Realität auf den Straßen zeigt die Schwächen der Technologie. Wer sich während der Fahrt durch ein digitales Menü tippen muss, um eine einfache Funktion anzupassen, wird schnell frustriert oder baut gar durch die Ablenkung einen Unfall.

Studien belegen, dass viele Fahrer die Bedienung per Touchscreen als hinderlich empfinden, vor allem auf unebenen Strecken oder im Stadtverkehr. Außerdem haben nach Angaben der "Korea JoonAng Daily" zahlreiche Hyundai-Fahrer den Wunsch nach physischen Bedienelementen geäußert. Die Tests des Unternehmens belegen, dass Kunden frustrierte Reaktionen zeigten, wenn sie auf Touchscreens angewiesen waren, um während der Fahrt einfache Funktionen auszuführen. Das kann in gewissen Situationen ein Sicherheitsrisiko darstellen.

Urteil nach Tesla-Unfall Gericht verbietet Touchscreen-Bedienung

Hyundai möchte künftig mehr Schalter integrieren

Hyundai ist nicht allein mit diesem Problem. Viele Automobilhersteller stehen derzeit vor der Frage, wie sie die Benutzerfreundlichkeit und die Sicherheit ihrer Fahrzeuge verbessern können, ohne auf moderne Designs verzichten zu müssen. Besonders in den USA sind physische Schalter und Knöpfe weiterhin gefragt. Daher möchte Hyundai nun schrittweise auf einen Mix aus Screens und physischen Schaltern umsteigen. Der kürzlich überarbeitete Ioniq 5 ist eines der ersten Modelle, das von dieser Neuausrichtung profitiert und Tasten für zentrale Funktionen beibehält.

Dennoch bleibt Hyundai offen für die Möglichkeit, dass sich die Einstellung der Kunden ändern könnte, sobald sich fortschrittlichere Fahrerassistenz-Technologien etablieren. Das Unternehmen geht davon aus, dass autonome und teilautonome Funktionen die Touchscreen-Bedienung erleichtern könnten, indem Fahrer dann weniger auf manuelle Eingriffe angewiesen sind. Hierbei könnten KI-basierte Assistenten oder Spracheingaben den Nutzen der Touchscreens erleichtern und die Notwendigkeit physischer Knöpfe reduzieren.

Hinweis: In der Bildergalerie sehen Sie den neuen Ioniq 5 mit mehr Knöpfen im Interieur.

Fazit

Hyundai erkennt die Nachteile von Touchscreens in Fahrzeugen an und plant, mehr physische Bedienelemente zu integrieren. Studien zeigen, dass Fahrer Touchscreens als unpraktisch empfinden, besonders in den USA. Der Ioniq 5 ist ein Beispiel für die neue Strategie. Trotzdem befindet sich die nächste Generation von Touchscreens bereits in der Entwicklung. Laut Designchef SangYup Lee soll diese noch größer ausfallen.

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen auto motor und sport eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.

Meist gelesen 1 Dacia Duster und Suzuki Vitara im Test Welcher Discount-SUV ist besser? 2 Legendäre 5-Zylinder-Motoren Das sind die besten Fünfzylinder-Motoren der Welt 3 Dacia Bigster endlich gefahren Günstiger Riese mit überraschendem Komfort 4 Skoda Kamiq 1.0 TSI im Test Wie gut ist das Basismodell? 5 Smart hält am kleinsten Stadtauto fest Wann kommt eigentlich der neue Smart ForTwo #2?
Mehr zum Thema Infotainmentsysteme