Kraftfahrzeugbestand 2021: Fast 68 Millionen

Kraftfahrzeugbestand 2021
Und wieder 850.000 mehr

Das statistische Bundesamt Desatis beziffert die Einwohnerzahl in Deutschland für das Jahr 2021 auf rund 83,2 Millionen Personen. Davon sind 42,2 Millionen Frauen und 41,1 Millionen Männer. Unter 18 Jahre alt sind davon rund 14 Millionen. Bleiben also rund 69 Millionen Deutsche im Führerschein-fähigen Alter – Mofa-, A1- oder sonstige Führerscheine für Unter-18-Jährige lassen wir jetzt mal außen vor. Bei 67,7 Millionen zugelassenen Kraftfahrzeugen entfällt somit rein statistisch auf fast jeden Erwachsenen ein zugelassenes Fahrzeug. Die nicht zugelassenen Exemplare, die in irgendwelchen Garagen schlummern, werden von der KBA-Statistik nicht erfasst.

Blickt man nur auf die Personen, die tatsächlich einen Führerschein besitzen, also fahren dürften, sieht das Bild nochmals anders aus. Laut Statistik besitzen in Deutschland 57,7 Millionen Personen einen Führerschein. Rein rechnerisch entfallen so auf jeden Führerscheininhaber schon fast 1,2 zugelassene Fahrzeuge. Lässt man die rund acht Millionen Anhänger weg, kommt auf jeden Führerscheininhaber ein zugelassenes Fahrzeug.

Aber schauen wir uns die Bestandsstatistik des Kraftfahrt Bundesamts (KBA) für 2021 genauer an. zum Stichtag 1. Januar 2022 lag der Bestand bei 67,7 Millionen Fahrzeugen und damit um 850.000 (+ 1,3 %) höher, als noch vor einem Jahr. Der Fahrzeugbestand gliedert sich dabei in rund 59,6 Millionen Kraftfahrzeuge (Kfz) und knapp 8,1 Millionen Kfz-Anhänger.

VW hat die meisten Autos am Start

Die meisten in Deutschland zugelassenen Pkw tragen ein VW-Logo. Wir sprechen hier von 10.178.655 Fahrzeugen und einem Marktanteil von 21 Prozent – 0,3 mehr als noch vor einem Jahr. Auf den weiteren Plätzen stehen Mercedes, Opel, Ford, BMW und Audi. Den höchsten Zuwachs erzielte die Marke Tesla mit +93,0 Prozent. Unter den Importmarken war Skoda, wie schon im Vorjahr, die Marke mit den meisten am 1. Januar 2022 zugelassenen Pkw mit einem Anteil von 5,2 Prozent (+3,9 %), gefolgt von Renault mit 3,6 Prozent trotz einer leichten Einbuße (-1,1 %). Hyundai und Seat hatten jeweils einen Anteil von 2,9 Prozent (+4,4 % beziehungsweise +5,0 %).

Betrachtet nach Segmenten hatten die Wohnmobile den größten Zulauf. Die Häuser auf Rädern legten um 13,7 Prozent zu, gefolgt von den SUV mit +12,2 Prozent und den Geländewagen mit +5,0 Prozent. Jeder vierte Pkw gehörte dem Segment "Kompaktklasse" (24,2 %) an. Zweitstärkstes Segment waren die Kleinwagen mit einem Anteil von 18,2 Prozent, gefolgt von der Mittelklasse mit 12,3 Prozent.

Verbrenner dominieren den Bestand

Auch wenn aktuell Elektroautos boomen, dominieren im Bestand noch die herkömmlichen Verbrenner. Die Statistik verzeichnet rund 31 Millionen Pkw und damit 63,9 Prozent des Bestands mit einem Benziner unter der Haube. 30,5 Prozent und damit rund 14,8 Millionen Pkw sind mit einem Diesel ausgerüstet. Die reinen Elektroautos (BEV) konnten zwar um 100,1 Prozent zulegen, kommen aber dennoch mit 618.460 Einheiten nur auf einen Anteil von 1,3 Prozent. Pkw mit Hybrid-Antrieb (inkl. Plug-in) sind im Bestand mit 1.669.051 Einheiten vertreten. Die Zahl der Hybrid-Pkw summiert sich 3,4 Prozent (+ 66,2 %). Die Anzahl an Plug-in-Hybridfahrzeugen wuchs um 102,2 Prozent auf 565.956 an. Ihr Anteil verdoppelte sich damit auf 1,3 Prozent. Flüssiggasangetriebene Pkw (- 4,4 %) waren mit einem Anteil von 0,7 Prozent und erdgasangetriebene Pkw (- 0,9 %) mit einem Anteil von 0,2 Prozent registriert. Der Bestand an wasserstoffbetriebenen Pkw stieg von 808 (1. Januar 2021) auf 1.211 (+ 49,9 %) an.

Die Statistik zeigt aber auch, dass der Pkw-Bestand immer sauberer wird. Die Anzahl der Pkw mit der Emissionsgruppe Euro 6 stieg um 10,7 Prozent auf rund 19,8 Millionen Einheiten an. Ihr Anteil stieg damit auf 40,8 Prozent. 2.825.097 (+ 217,2 %) Einheiten erfüllten bereits die Euro 6d- und 5.614.041 (+ 3,9 %) die Euro 6d-temp-Norm. Der Anteil der Pkw die nur Euro 4 oder 5 erfüllen war weiter abnehmend und betrug 21,9 Prozent (2021: 23,8 %) beziehungsweise 23,6 Prozent (2021: 24,6 %).

Autos werden immer älter

Weiter steigend ist das Durchschnittsalter der Autos. Zum Stichtag lag das bei 10,1 Jahren. Damit steigt das Durchschnittsalter der Pkw seit 2010 kontinuierlich an. Auch die Pflege des automobilen Kulturguts greift offensichtlich immer weiter um sich. Die Anzahl der Pkw, die älter als 30 Jahre waren, erhöhte sich um gut 147.000 (+15,0 %) auf über eine Million Pkw (1.130.776). Unter dem Status Oldtimer führt das KBA zum Stichtag 731.795 Kfz und Kfz-Anhänger (+10,8 %), darunter 648.403 Pkw (+10,9 %) mit und ohne H-Kennzeichen. Außerdem waren 2.560.621 Saisonkennzeichen (+ 1,5 %) vergeben. Die Anzahl der Kfz die am 1. Januar 2022 mit einem E-Kennzeichen registriert waren, hatte sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt (1.076.917 / + 104,7 %).

Rund 43,3 Millionen (89,1 %) der Pkw waren auf private Halter und Halterinnen zugelassen. Die Anzahl der gewerblich zugelassenen Pkw stieg um + 1,7 Prozent auf 5,2 Millionen (10,8 %). Der Kfz-Handel bewegte sich auf Vorjahresniveau (+ 0,1 %). Für die Kfz-Vermietung waren 256.437 Fahrzeuge (+ 12,0 %) zugelassen.

Die Anzahl der Nutzfahrzeuge stieg um 3,3 Prozent auf rund 6,3 Millionen. Diese setzten sich aus 3.550.814 Lastkraftwagen (+ 4,1 %), 2.349.429 Zugmaschinen insgesamt (+ 2,1 %), darunter 222.279 Sattelzugmaschinen (+ 1,7 %), 80.225 Kraftomnibusse (+ 6,2 %) und 333.241 Sonstige Kfz (+ 3,2 %) zusammen. Der Bestand an Krafträdern erhöhte sich auf knapp 4,8 Millionen (+ 2,6 %), wovon rund 640.000 Krafträder (13,4 %) auf Frauen zugelassen waren. Die meisten Kfz waren in den einwohnerstärksten Bundesländern Nordrhein-Westfalen mit 12,4 Millionen (+ 1,0 %), Bayern mit rund 10,6 Millionen (+ 1,1 %) und Baden-Württemberg mit rund 8,4 Millionen (+ 0,9 %) zugelassen.