Klimaschutzpaket: Das ändert sich für Autofahrer

Durchbruch bei Klimaschutzverhandlungen
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Das ändert sich für Autofahrer

Illustration, CO2 © fotolia / Arneke

Die Bundesregierung hat ein neues Klimaschutzpaket mit einem Gesamtvolumen von mehr als 50 Milliarden Euro geschnürt. Der nachverhandelte Kompromiss zum Klimapaket wurde jetzt vom Bundesrat gebilligt. Wir zeigen, was sich speziell für Autofahrer ändern wird.

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Der Treibhausgasausstoß Deutschlands soll bis 2030 um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. In Zahlen gesprochen: 563 Millionen Tonnen jährlich, statt der aktuellen 866 Millionen Tonnen. Das Klimaschutzgesetzt schreibt nun die jährlichen CO2-Ziel bis zum Jahr 2030 fest – mit dem Zusatz: „Im Jahr 2025 legt die Bundesregierung für weitere Zeiträume nach dem Jahr 2030 jährlich absinkende Emissionsmengen durch Rechtsverordnung fest.“

Damit das klappt, will die Bundesregierung per Gesetze und Klimapaket nachhelfen. In der Vereinbarung der Koalition heißt es: „Die Bundesregierung wird die Einhaltung der Klimaziele 2030 insgesamt und die Fortschritte in den einzelnen Sektoren jährlich genau ermitteln und durch einen externen Expertenrat begleiten lassen.“ Das Gesamtvolumen für das neueste Klimaschutzpaket soll mehr als 50 Milliarden Euro bis 2023 betragen.

Neben Strompreissenkungen und dem Verbot von Ölheizungseinbauten (ab 2026) beinhaltet das Klimapaket einige Punkte, die speziell Autofahrer, oder besser gesagt mobile Menschen betrifft. Denn durch einen CO2-Preis, der ab 2021 bei 25 Euro je Tonne und ab 2025 bei 55 Euro je Tonne liegen soll, sollen Benzin, Diesel, Heizöl und Erdgas teurer werden. Anfänglich wird mit einem Plus von sieben bis acht Cent pro Liter kalkuliert, bis 2026 kann der Aufpreis zwischen zehn und 16 Cent betragen. Für eine 40 Liter-Tankfüllung bedeutet dies vorerst Extrakosten in Höhe von bis 3,20 Euro – später dann von bis zu 6,40 Euro.

Pendler dürfen sich freuen

Gleichzeitig einigte man sich auf eine Erhöhung der Pendlerpauschale ab 2021 um fünf Cent auf 35 statt 30 Cent pro Kilometer (ab dem 21. Kilometer). Rechenbeispiel: Eine 500-Kilometer-Pendlerstrecke pro Woche, zum Beispiel für Wochenendpendler, kann in Zukunft mit 175 statt 150 Euro in der Steuererklärung berücksichtigt werden. Ab 2024 soll die Pendlerpauschale um weitere drei Cent steigen.

Ein weiteres Ziel des Klimapaketes ist die signifikante Verbesserung der Ladepunkte-Infrastruktur für Elektrofahrzeug, sprich mehr Ladestationen. Bis 2030 sollen eine Million Ladepunkte für die von der Regierung erwarteten sieben bis zehn Millionen Elektrofahrzeuge vorhanden sein. Hinzu kommt, dass Radwege, Personennahverkehr und das Schienennetz modernisiert und ausgebaut werden sollen. Das Bahnfahren selbst soll günstiger und Fliegen teurer werden. Wie? Die Mehrwertsteuer auf Bahnfahrkarten soll reduziert werden und die Lufverkehrsabgabe steigen.

© Arturo Rivas 55 Bilder

Fazit

Ob das Klimapakete gut geschnürt, die Klimaziele zu hoch gesteckt oder die Autofahrer zu sehr benachteiligt sind, bleibt abzuwarten. Wichtig ist der nächste Schritt – der auch mal schmerzen darf. Das allem übergeordnete Ziel muss dabei immer im Fokus bleiben: unseren Kindern eine saubere Umwelt hinterlassen bzw. überhaupt eine Welt.

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