Kia EV9-Rückruf: Bremsproblem kann für Parkunfälle sorgen

Rückruf Kia EV9 (2023-2024)
Bremsproblem kann für Parkunfälle sorgen

Kia muss weltweit etwa 42.000 Einheiten des neuen Elektro-SUV EV9 zurückrufen. In Deutschland betrifft dies 2.554 Fahrzeuge, die zwischen dem 10. März 2023 und dem 15. Oktober 2024 produziert wurden. Der Grund: Ein Softwarefehler im System der integrierten elektronischen Bremse (IEB), der die Funktion des Remote Smart Parking Assistenten (RSPA) beeinträchtigen kann.

Der Remote Smart Parking Assistenten ermöglicht das Ein- und Ausparken per Fernsteuerung über eine Taste am Fahrzeugschlüssel. In bestimmten Situationen – insbesondere bei wiederholten Stopps mit einer Geschwindigkeit von unter drei km/h – kann die IEB unzureichenden Bremsdruck aufbauen. Dieser Fehler könnte im schlimmsten Fall zu verlängerten Bremswegen führen, was laut Kia ein erhöhtes Verletzungsrisiko für Fußgänger darstellt.

Ein Sprecher von Kia Deutschland betont auf Nachfrage von auto motor und sport, dass der Mangel durch ein Softwareupdate der IEB behoben werden kann. Die neue Softwarelogik wird bei allen RSPA-Bremsbedingungen einen höheren Bremsdruck anwenden. Dieses Update dauert etwa eine Stunde, für den kompletten Werkstattaufenthalt sollten Kunden jedoch bis zu zwei Stunden einplanen. Der Rückruf läuft unter der internen Kennung 241164.

Kia hat bereits Kunden von betroffenen Fahrzeugen informiert. Die Rückrufaktion bleibt für die Halter der EV9-Modelle kostenfrei. Außerdem kommt ein Vermerk für die Durchführung des Updates in das Garantiesystem.

Bereits Rückruf in den USA

Dieser Rückruf ist nicht der erste seiner Art. In den USA gab es bereits eine ähnliche Maßnahme für den EV9, bei der ebenfalls ein Softwarefehler im Bremssystem behoben werden musste. Die Problematik unterstreicht die Herausforderungen moderner Assistenzsysteme, insbesondere bei hoch automatisierten Funktionen wie dem ferngesteuerten Parken.

Was betroffene Kunden wissen müssen

Betroffenes Fahrzeug: Kia EV9 (Produktionszeitraum: 10. März 2023 bis 15. Oktober 2024)

Betroffene Fahrzeuge:

  • Weltweit: ca. 42.000 Einheiten
  • In Deutschland: 2.554 Fahrzeuge

Mögliche Probleme:

  • Unzureichender Bremsdruck beim ferngesteuerten Ein- und Ausparken (RSPA)
  • Verlängerte Bremswege, erhöhtes Verletzungsrisiko für Fußgänger

Empfohlene Maßnahmen:

  • Rückruf prüfen: Kontaktaufnahme mit Kia-Händler oder Online-Abfrage mit Fahrzeugidentifikationsnummer (VIN).
  • Softwareupdate in der Werkstatt durchführen lassen (Dauer: ca. 2 Stunden inklusive Fahrzeugannahme).