Kalifornien jagt Lärmsünder

Kalifornien jagt Lärmsünder
Wer zu laut unterwegs ist, zahlt Strafe

Mobil-Tour: Kalifornien
Foto: Thomas Cernak, ApertureFoto, Gert Hochmuth/Fotolia

Nach dem US-Bundesstaat New York macht bald auch Kalifornien mobil gegen zu laute Verkehrsteilnehmer. Mit einem jetzt vom Senat beschlossenen Gesetz dürfen entsprechende Lärmsünder mit Lärmkameras überwacht und auch bestraft werden. Vor 2019 konnte die Polizei nur einen Mängelbericht ausstellen und damit eine Nachbesserung erzwingen. Mit einer Neuregelung der Verordnung war es nach 2019 möglich, Lärmsünder direkt mit einem Bußgeld zu belegen. Die neuen Lärmkameras sollen die Überwachung weiter verbessern.

Noch viele offene Punkte

Entsprechend automatisierte Systeme sollen in einem Pilotprojekt im Januar 2023 ihren Betrieb aufnehmen und vorerst befristet bis 2027 aktiv bleiben. Schwerpunktmäßig kommen die Lärmkameras in sechs Westküsten-Metropolen flächendeckend zum Einsatz. Das Überwachungskonzept sieht Verkehrskameras vor, die mit einer Akustiksensorik ausgerüstet sind und so Geräuschsünder detektieren und auch fotografieren können. Über das Kennzeichen wird dann der Halter ermittelt und mit einem entsprechenden Bußgeld belegt. In Kalifornien gelten Geräuschlimits von 95 dB für Autos und 80 dB für Motorräder, die nach 1985 gebaut wurden. Wie die Kameras Autos und Motorräder unterscheiden oder gezielt einzelne Fahrzeuge aus dem Verkehrsstrom herauspicken können, ist derzeit nicht bekannt.

Um Krawallbrüdern eine faire Chance zu bieten, werden die entsprechenden Überwachungsstationen mit einem Schild angekündigt. Zudem sollen Ersttäter nur verwarnt, aber noch nicht mit einem Bußgeld belegt werden. Auch die Höhe des fälligen Bußgelds ist noch nicht festgelegt. Die Einnahmen sollen aber zweckgebunden für verkehrsberuhigende Maßnahmen verwendet werden.