Einmillionster produzierter Tesla ist ein Model Y
In ungewöhnlich kleinem Rahmen hat Elon Musk auf das besondere Produktions-Jubiläum aufmerksam gemacht. Das gebaute Auto ist eigentlich noch gar nicht auf dem Markt.
Elon Musk ist bekannt für seinen Hang zu großen Inszenierungen. Man denke nur an die pompöse Premieren-Veranstaltung zum Cybertruck (mehr dazu lesen Sie hier). Einen großen Meilenstein zelebrierte der Tesla-Chef nun jedoch in ganz kleinem Rahmen. In einem fast schon schüchternen Tweet gratulierte er seinem Team zur Produktion des einmillionsten Tesla-Exemplars. Ein kurzer Satz musste genügen, um die Welt auf das Jubiläum aufmerksam zu machen:
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Die Ehre, der einmillionste produzierte Tesla zu sein, fiel dem Model Y zu: Ein roter Elektro-SUV mit dunklen Felgen rollte da aus der Fabrik im kalifornischen Fremont, wo er seit Januar gefertigt wird. Umringt von Dutzenden Mitarbeiten zeigte sich der Jubiläums-Tesla in der kalifornischen Sonne. Dabei ist die SUV-Variante des Model 3 noch gar nicht richtig auf dem Markt. Erst im Verlauf dieses Monats soll dessen Auslieferung in den USA beginnen.
Zwölf Jahre für eine Million Autos
Der 2003 gegründete Elektroauto-Hersteller produzierte Anfang 2008 sein erstes Auto, den von der Lotus Elise abgeleiteten Roadster. Tesla benötigte also gut zwölf Jahre, um die Eine-Million-Autos-Schallmauer zu durchbrechen. Die zweite Million dürfte deutlich schneller erreicht werden. Aktuell entstehen in Fremont etwa 300.000 Autos pro Jahr; der Output soll aber bald auf 500.000 Fahrzeuge gesteigert werden. Dasselbe Ziel strebt Tesla perspektivisch für die neuen Gigafactorys in Shanghai (China), Reno (US-Bundesstaat Nevada) und Grünheide (Brandenburg) an, sobald diese Werke die volle Auslastung erreicht haben.
Zur Einordnung: Nissan hat bislang insgesamt etwa 450.000 Leaf-Exemplare produziert, beim Renault Zoe steht der Zähler aktuell bei gut 250.000 Exemplaren. Tesla dürfte seinen Vorsprung künftig zementieren, darauf lassen die jüngsten Verkaufszahlen schließen. Allein 2019 haben die Kalifornier laut Statista mehr als 300.000 Model 3-Exemplare unter die Leute gebracht. Das nächstbeste Elektroauto, ein Modell des chinesischen Herstellers BAIC, kommt auf 111.000. Beim Leaf waren es knapp 70.000, der Zoe kam auf fast 47.000 und der BMW i3 auf nicht einmal 42.000 Einheiten.
Die Tesla-Mitarbeiter in Fremont feiern die Fertigung des einmillionsten Tesla-Exemplars.
VW baut zehn Millionen Autos – im Jahr
Im Vergleich mit den etablierten Großkonzernen sieht Tesla freilich wie ein kleiner Fisch aus. Die weltweite Nummer eins nach Absatzzahlen, Volkswagen, verkaufte Statista zufolge allein im vergangenen Jahr 10,34 Millionen Autos. Verfolger Toyota kam 2019 auf 9,7 Millionen Fahrzeuge, während die Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz als Nummer drei auf 9,22 Millionen Einheiten kommt.
Diese Produkte werden freilich fast ausnahmslos von Verbrennungsmotoren angetrieben, weshalb der Tesla-Meilenstein durchaus bemerkenswert ist. Denn die E-Auto-Ambitionen der großen Hersteller finden bisher fast ausschließlich im Konjunktiv statt. Beispiel Volkswagen: Neuesten Ankündigungen zufolge will der VW-Konzern bis Ende 2023 die Marke von einer Million batteriegetriebenen Autos durchbrechen. Der große Hoffnungsträger auf dem Weg dahin, der ID.3 als erstes Modell auf Basis der MEB-Plattform, soll im August auf die Straßen rollen. Weil VW mit ihm auch ein neues Elektroniksystem auf den Markt bringen will, wackelt der Auslieferungsstart aber: Volkswagen hat zwar schon eine beträchtliche Zahl an Autos gebaut, aber die Software für das neue Betriebssystem ist noch nicht fertig und soll nachträglich aufgespielt werden.
Fazit
Zwölf Jahre für eine Million Autos: Aus Sicht eines großen Autoherstellers mag dieser Output ziemlich klein sein. Wenn man aber bedenkt, dass Tesla 2008 bei Null angefangen hat und ausschließlich batterieelektrische Fahrzeuge produziert, ist die Zahl ziemlich beeindruckend. Man darf gespannt sein, wie lange es dauert, bis die ersten etablierten Marken so viele E-Autos produziert haben werden wie Tesla. Noch sind sie allesamt nämlich weit von diesem Meilenstein entfernt.
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