Jaguar Land Rover: Rückruf wegen zu hohen CO2-Ausstoßes

Rückruf von 6244 Fahrzeugen
Jaguar Land Rover-Vierzylinder mit CO2-Problemen

Vergleichstest, Mazda CX-5 und Jaguar E-Pace, Jag Logo
Foto: Hans-Dieter Seufert

Nun also auch Deutschland: Jaguar Land Rover ruft 6.244 Fahrzeuge zurück, die zwischen 2016 und 2018 produziert wurden. Dabei handelt es sich um Modelle, die mit Zweiliter-Vierzylindern ausgestattet sind – sowohl Diesel als auch Benziner. Zuvor musste der Hersteller auf Geheiß der britischen Behörden auf der Insel bereits mehr als 44.000 Fahrzeuge zurückrufen.

Probleme beim Abgasverhalten

Beide Aktionen stehen in Zusammenhang mit den Abgaswerten. In Deutschland wurde nicht näher spezifiziert, um welche Emissionen es sich handelt. Sie sollen jedoch bei internen Tests – gemessen nach dem NEFZ-Verfahren – „in Einzelfällen rund 2 % über den zulässigen Werten“ gelegen haben. Beim Rückruf im Königreich geht es allein um CO2. Bei offiziellen Überprüfungen fand die „Vehicle Certification Agency“ heraus, dass einige Modelle mehr Kohlendioxid emittieren, als sie laut Typzulassung dürften. Da der CO2-Ausstoß direkt an den Kraftstoffverbrauch gekoppelt ist, verbrauchen diese Autos demzufolge auch mehr Sprit als angegeben.

In Großbritannien geht es gar um einzelne Modellversionen von zehn Baureihen. Bei Land Rover handelt es sich um Exemplare des Discovery und Discovery Sport, Range Rover Sport, Velar and Evoque, die zwischen 2016 and 2019 produziert wurden. Betroffene Jaguar-Modelle sind der E-Pace, F-Pace, F-Type, XE and XF. Es geht vor allem um Autos mit Benzinmotoren, aber auch einige Diesel. JLR will das Problem vor allem durch Software-Updates beheben. Bei manchen Fahrzeugen werden aber auch Umbauten nötig sein. Manche Versionen des Range Rover Evoque erhalten neue Reifen. Beim deutschen Rückruf sind ebenfalls Hard- und/oder Software-Aktualisierungen nötig.

Rekordverlust und Stellenabbau

Der Rückruf ist die nächste Hiobsbotschaft für Jaguar Land Rover, nachdem der größte Autohersteller Großbritanniens im Februar einen Quartalsverlust von 273 Millionen Pfund (etwa 318 Millionen Euro) bekanntgegeben hat. Es war der höchste in der Geschichte des Unternehmens. Aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten hat JLR den Abbau von 4.500 Stellen angekündigt; die meisten davon betreffen Mitarbeiter im Vereinigten Königreich.