Das Ziel für die IAA 2023 in München ist klar: Sie will das größte und wichtigste Mobilitätsevent der Welt sein. Bedeutende Auto-Hersteller, Zulieferer, Tech-Unternehmen, Dienstleister und Start-ups haben sich angekündigt. Bundeskanzler Scholz wird die IAA am 5. September eröffnen. Doch wer als Autofan in Vorfreude auf eine große Automesse nach München fährt, dürfte enttäuscht werden. Denn dem prunkvollen Namen "Internationale Automobil-Ausstellung" wird die IAA Mobility nicht mehr gerecht. Woran liegt das? Lohnt sich die Reise nach München dennoch? Und welche Autobauer stellen dort noch aus?
Geteiltes Konzept in München
Der deutlichste Unterschied zur klassischen IAA in Frankfurt ist die Teilung der Ausstellung. Schon zur Premiere der IAA Mobility 2021 in München wurde auf dem Messegelände der sogenannte IAA Summit als B2B-Bereich (Business-to-Business) etabliert. Dieser Teil der Ausstellung wendet sich also ausschließlich an Fachbesucher – auch in diesem Jahr 2023. Hier sollen sich Hersteller aller Mobilitätsformen, Zulieferer und Start-ups miteinander vernetzen können.
Auto- und Mobilitätsfans müssen dagegen die Münchener Innenstadt durchkämmen, wo an verschiedenen Orten Messestände, kleine Erlebnisparks oder Ausstellungsflächen installiert werden. Auf Neudeutsch: Die B2C-Zielgruppe (Business-to-Customer) darf das Open-Space-Konzept genießen. Immerhin ist die IAA Mobility 2023 an diesen Orten kostenlos. Wie schon vor zwei Jahren findet man Messespots am Wittelsbacher Platz, Odeonsplatz, Marstallplatz, Königsplatz, Marienplatz, Max-Joseph-Platz sowie der Ludwigstraße, der Hofgartenstraße und den Residenzhöfen.
Nicht mehr viele Autohersteller
Der Meldeschluss für Aussteller endet laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) wohl etwa Ende Februar. Vielleicht auch im März. Ein klares Datum scheint es nicht zu geben. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass viele große internationale Automobilhersteller wieder nicht dabei sein werden. Der Stellantis-Konzern beispielsweise – mit seinen Marken Peugeot, Fiat, Citroen, Jeep, Chrysler und Maserati. General Motors oder Toyota als größter Autohersteller der Welt: nicht dabei. Mazda, Honda und Suzuki fehlten schon vergangenes Mal. Genau wie Jaguar, Land Rover oder McLaren. Von Tesla, Ferrari oder Lamborghini ganz zu schweigen.
Als feste Mitglieder des VDA haben die deutschen Marken Audi, BMW, Mercedes-Benz, Porsche, VW und Ford selbstverständlich zugesagt. Bei Opel steht die Entscheidung wohl noch aus. Aus China kommen BYD, Hongqi oder Leapmotor. An Bord sind zudem viele große Zulieferer wie ZF, Schaeffler, Continental, Brose, Bosch, Mahle, Siemens oder Magna. Sie alle werden ihre zukunftsweisenden Innovationen allerdings auf dem IAA Summit präsentieren und sich dort im B2B-Format vernetzen.
Aufwand und Kosten sind für Aussteller auf der IAA dennoch immens und müssen durch viele Kundenkontakte gerechtfertigt werden. 2021 gab es an den sechs IAA-Tagen wohl 400.000 Besucher aus 95 Ländern. Für einige Autofirmen wie Polestar hat sich der 2021er Auftritt wohl trotzdem nicht gelohnt. Polestar und Mutterschiff Volvo werden bei der IAA Mobility 2023 jedenfalls nicht dabei sein. Auch Hyundai scheint nicht so recht überzeugt vom Konzept. Obwohl die Koreaner viel in alternative Antriebe und Mobilität investieren und 2021 dabei waren, ist die finale Entscheidung für München 2023 noch nicht getroffen. Hyundai Mobis steht als Zulieferer allerdings schon auf der Liste der Summit-Teilnehmer.