Ora und Co.: Great Wall entlässt alle Mitarbeiter in Europa

Great Wall schließt Europazentrale in München
:
Chinesischer Autobauer zieht sich aus Europa zurück

GWM Ora 03 400 Pro+ © Achim Hartmann 27 Bilder

Mit seinen Marken Ora und Wey wollte Great Wall Motor (GWM) den europäischen Automarkt erobern. Doch jetzt entlässt der Konzern plötzlich alle Mitarbeiter und schließt die Zentrale in München.

Kompletten Artikel anzeigen

Bis vor Kurzem hatte der chinesische Autoriese Great Wall Motor (GWM) noch große Expansionspläne für Europa. Eine Million Autos wollte man bereits 2025 im hiesigen Ausland verkaufen. Es sollte sogar ein eigenes Werk entstehen. Doch die tatsächlichen Verkaufszahlen enttäuschten. Jetzt greift Firmenchef Wei Jianjun zu drastischen Maßnahmen und zieht die Reißleine.

Erste Fahrt im Mittelklasse-Chinesen 17:45 Min.

Zum 1. August 2024 schließt GWM die Europazentrale in München. Das teilte das Unternehmen am 28. Mai mit. Alle Mitarbeiter an den Europa-Standorten würden entlassen. Allein in München sind das etwa 100 Angestellte. Sogar das Management rund um Europa-Chef Steffen Cost darf seinen Hut nehmen. Wie es nun mit angekündigten Auto-Modellen weitergeht, bleibt abzuwarten. Bisher ist GWM in Deutschland vor allem durch den ORA 03 bekannt, der einst als Ora Funky Cat verkauft wurde (siehe Fotogalerie).

Social Media Inhalt

Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle zeigen wir weitere Inhalte, die den Artikel ergänzen. Mit Klick auf den Button geht es weiter zu unserer mobilen Website.

Werden die Ora-Modelle weiter importiert?

Bestehende europäische Märkte möchte GWM weiterhin bedienen. Käufer bekamen Ihre Ora-Modelle bisher ohnehin oft über große Importeure wie die Emil Frey Gruppe. Dieses Vertriebsmodell dürfte unabhängig von der GWM-Entscheidung weiter bestehen bleiben. GWM will den Export aber von China aus steuern. Allerdings schließt GWM auch das große Ersatzteillager bei Nürnberg und verlegt es näher an die großen Nordseehäfen nach Amsterdam.

© Hersteller / Patrick Lang
Chinesische Elektroautos kommen Scheitern Chinas Autobauer an Deutschland?

Great Wall Motor gehört nicht etwa zu den jungen Start-up-Marken aus China. Das Unternehmen existiert bereits seit 1984. Als erster privater Autohersteller aus China ging GWM schon 2003 an die Börse. Mit seinen geplatzten Europa-Träumen ist der Hersteller nicht allein. Auch andere chinesischer Hersteller wie BYD werden hierzulande mit eher schleppender Nachfrage konfrontiert. Ist der GWM-Rückzug also erst der Anfang?

Chinas Luxusgigant Tank 700 im Detail 6:49 Min.

Fazit

Der chinesische Autobauer Great Wall Motor schließt seine Europa-Zentrale in München und entlässt alle Mitarbeiter in Europa. Damit reagiert Firmenchef Wei Jianjun auf den schleppenden Absatz der Marken Ora und Wey. In Zukunft will der Konzern die Europa-Exporte von China aus steuern.

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen auto motor und sport eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.

Meist gelesen 1 Dacia Duster Essential vs. KGM Tivoli Nomad Hier ist der Dacia NICHT der Preis-Leistungs-Sieger 2 BMW 520d, Skoda Superb und VW Passat im Test Diesel-Kombis doch nicht von gestern? 3 Brabus Mercedes-AMG E 53 Hybrid 4-Matic+ Perfekte V8-Ersatzdroge 4 Mercedes E450 d T und BMW 540d im Test Traditions-Duell unter den Premium-Kombis 5 EU will jährliche Hauptuntersuchung für ältere Pkw Breite Kritik aus Deutschland