Gran Turismo 7: Das kann der neue PlayStation-Hit

Rennspiel Gran Turismo 7
Neuer Teil des Playstation-Klassikers

Nur wenige Videospiele können auf eine so lange Geschichte wie Gran Turismo zurückblicken. Die Game-Reihe des japanischen Entwicklerstudios Polyphony Digital begleitete PlayStation-Fans in den letzten 25 Jahren über alle Hardware-Generationen hinweg und erfreut sie sich bis heute einer gigantischen Community. Am 4. März erschien nun der siebte, für die PS5 entwickelte Teil, der in leicht abgestufter Form aber auch auf der PS4 spielbar ist.

Kazunori Yamauchi, der Schöpfer der Reihe, hatte den Zockern im Vorlauf große Versprechungen gemacht. Nachdem die letzten Ausgaben eher einen Fokus auf den Rennsport hatten, soll "GT7" wieder mehr an den Sammel- und Tuning-Charakter der Vergangenheit anknüpfen. Aus dem Slogan "Real Driving Simulator" wurde nun "Car Life Simulator". Über 400 Autos von mehr als 60 Automobilherstellern sollen das unterstreichen. Neben modernen und historischen Rennautos gibt es unterschiedlichste Straßenfahrzeuge zu kaufen – vom Mini Cooper bis hin zum Ferrari-Hypercar.

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Doch auch die Racer sollen wieder auf ihre Kosten kommen: 34 verschiedene Orte mit insgesamt 97 Layouts wurden bestätigt, darunter auch die beliebten Fantasie-Kurse "Trial Mountain", "Deep Forest" und "High Speed Ring". Unter den virtuellen Abbildern realer Kurse sind wie gewohnt der Nürburgring samt Nordschleife, Le Mans und der durch GT weltberühmt gewordene Tsukuba Circuit zu finden. Zusätzlich zu den echten und erfundenen Rundkursen gibt es auch wieder Offroad-Passagen. Wie bei den Autos kündigte der Entwickler bereits Zuwachs durch Aktualisierungen an.

Fokus auf Karriere-Modus

Das Spielprinzip ist in seinen Grundzügen altbekannt. Man startet mit einer Handvoll Spiel-Währung und muss sich dann mit Herausforderungen und Lizenz-Prüfungen die finanziellen Mittel für gebrauchte oder neue Autos erkämpfen. Zusätzlich gibt es als Belohnung Geschenk-Autos, Strecken, Helme und Overalls. Bei den Challenges ließ sich Yamauchis Team von früheren Teilen inspirieren, was laut den ersten Testern reichlich Nostalgie-Gefühl aufkommen lässt. Dazu passt auch die "Weltkarte", über die man beispielsweise in das Tuning-Geschäft wechselt, in dem über 60 Teile für jedes Auto erworben werden können.

Neben den Performance-Steigerungen dürfen die Spieler optisch ebenso umfangreich Hand anlegen. Zur Auswahl stehen über 650 Spoiler, über 130 Räder und mehr als 1.200 Lackierungen. Je nach Auto können auch Überrollkäfige und Kotflügelverbreiterungen verbaut werden. Mit der Hilfe des beliebten Lackierungseditors lassen sich obendrauf wieder eigene Farbenschemen und Hommagen auf legendäre Rennautos entwerfen. Der Foto-Modus mit – laut Entwickler – über 2.500 "Schauplätzen" setzt die individualisierten Wagen anschließend passend in Szene.

Gran Turismo - PlayStation 4 - PlaySation 5 - Vorstellung
Sony

Wettermodell und Physik

Ein Herzstück des neuen Spiels ist das ausgebaute Zeit- und Wettermodell, das auf echten meteorologischen Daten basieren soll. Die Macher vermelden stolz: "Dadurch können wir sogar die Wolken und die Atmosphäre einer Region genau nachbilden. Mit Verbesserungen am Sternenhimmel wurde ein weiterer Fokus der Reihe weiterentwickelt. Der Nachthimmel wird je nach Zeit und Standort einer Strecke simuliert."

Um nicht nur optisch näher an der Realität zu sein, wurde auch die Spiel-Physik überarbeitet. So reagieren die Reifen nun intensiver auf veränderte Oberflächentemperaturen, und selbst die Motorleistung kann von den äußeren Bedingungen beeinflusst werden. Dort, wo sich Wasser auf den virtuellen Strecken sammelt, werden die Bedingungen für die Spieler jetzt besonders gefährlich. Im Gegenzug können sie wie in der Realität eine trocknende Spur herausfahren. Wetterupdates gibt es via eines neuen Regenradars, allerdings haben noch nicht alle Strecken die Option von Regenrennen.

Auch die Autos per se haben bei der Physik einen weiteren Schritt gemacht. Professionelle Gamer, bekannte Rennfahrer wie Lewis Hamilton und der Reifenhersteller Michelin halfen laut Sony dabei, das Fahrgefühl noch realer zu machen. Außerdem haben die Windrichtung und Luftturbulenzen angesichts verbesserter aerodynamischer Simulationen einen noch deutlicheren Einfluss auf das Handling. Gleiches gilt für die Randsteine und Bodenwellen, welche die Autos stärker in Probleme bringen.

Gran Turismo - PlayStation 4 - PlaySation 5 - Vorstellung
Sony

Begeisterte Kritiken

Die ersten Tests von Videospiel-Experten fielen fast ausschließlich positiv aus. Der erhoffte Schritt zurück zu den Stärken der Reihe sei gelungen, aber keine Abkehr vom Anspruch, ein echtes Renn-Game zu sein. Die gute grafische Darbietung auf der PS5 und die Hilfsfunktionen für Einsteiger wurden dabei besonders gelobt – so sei "GT7" auch wieder für den Alltags-Gamer interessant. Zu den größeren Kritikpunkten zählt das weiterhin zurückhaltende Schadensmodell und die mittelmäßige Künstliche Intelligenz, die sich jedoch ebenfalls mit Updates verbessern soll.

Zum Multiplayer- bzw. Online-Modus gab es bislang noch keine größere Rückmeldung der Tester. Dank der vorherigen Erfahrung mit Gran Turismo Sport werden aber keine größeren Probleme befürchtet. Der letzte Ableger wurde unter anderem für von der FIA abgesegnete Online-Meisterschaften genutzt.

Gran Turismo 7 erschien am 4. März auf der PlayStation 4 und PlayStation 5. Die Standard-Version für die PS4 kostet im PlayStation-Store 69,99 Euro, das Gegenstück für die PS5 79,99 Euro. Zudem gibt es eine Digital-Deluxe-Edition mit diversen Extras für 99,99 Euro. Wer alle Funktionen des Spiels nutzen will, braucht eine dauerhafte Internetverbindung.